Müde von Corona und dem seit unserer Rückkehr aus Spanien nahezu ausschließlich trüben Wetter starteten wir nach den Winterferien in eine zweiwöchige Winterauszeit nach Salalah in den Süden des Oman. Schon im November 2019 hat wir anlässlich unserer Kreuzfahrt einen Teil des Nordens dieses herrlichen Sultanats kennengelernt und waren begeistert wegen der einzigartigen Naturschönheiten in Musandam. Und natürlich gäbe es gerade im Norden unzählige wunderbare Hotspots zu erobern. Doch uns zog es in die Sonne, in den Süden, nach Salalah, und waren in froher Erwartung, was uns dort erwarten würde.
Als wir nach einem langen Reisetag unser Hotel, das Crowne Plaza Resort Salalah erreichten, war es schon später Abend und alles dunkel, so daß uns das Umfeld und Ambiente erstmal vollkommen egal war. Doch als wir am nächsten Morgen erwachten und damit begannen, uns mit dem Hotelgelände und den dort befindlichen Amenities vertraut zu machen, erkannten wir recht schnell, dass wir in einem kleinen Paradies gelandet waren, in dem sich die folgenden zwei Wochen problemlos verbringen ließen.
Auch wenn die Zimmer vielleicht nicht mehr ganz dem modernen Standard entsprachen, das moderne Ocean Blue Restaurant, welches direkt an dem breiten weißen Sandstrand mit Blick auf die sanften Wellen des indischen Ozeans gelegen war, wurde sehr schnell zu einem grandiosen Mittelpunkt unseres Aufenthalts. Zumal dort die großzügigen Frühstücks-, Lunch- und Dinnerbuffets errichtet wurden. Es war einfach nur ein Genuss dort zu sitzen, was Gutes zu essen und sich in sommerlich warmem Ambiente die sanfte Meeresbrise um die Nase wehen zu lassen.
Nach einer Woche des Faulenzen und diverser Strandwanderungen hatten wir dann aber doch genug vom bloßen Hotelleben und Sehnsucht nach ein wenig Action. Wir mieteten uns am Flughafen von Salalah ein geländefähiges Fahrzeug, mit dem wir in den folgenden Tagen die nähere und auch etwas fernere Gegend erkundeten.
Die Stadt Salalah mit ihren ca. 200.000 Einwohnern erstreckt sich ca. 15 km an der südlichen Küste des Dhofar und ist noch eine Stadt mit Gegensätzen. Noch immer gibt es hier kleine Geschäfte in maroden Häusern, die jedoch zunehmend modernen Straßen mit schmucken Neubauvierteln, eleganten Geschäften und Malls Platz machen müssen. Der kleine Bereich der "Altstadt" war schnell erkundet, wobei unser Hauptaugenmerk der Sultan Qaboos Moschee galt. Diese Moschee, in der 20.000 Gläubige Platz finden, erwies sich als hell und in freundlichen Farben ausgestattet. Ein großzügig angelegter, friedvoll erscheinender Ort, den wir gerne besichtigten.
Ein weiterer Ausflug führte uns ca. 33 km östlich von Salalah nach Taqah, wo zwar die eigentliche Festung mit ihrem hoch gelobten Innenhof wegen Erhaltungsarbeiten geschlossen war, wir jedoch dennoch mit dem Aufstieg zur kleinen Burg einen Blick in die Ferne genießen durften.
Nochmals wenige Kilometer weiter Richtung Osten besuchten wir die antike Hafenstadt Sumhuram, deren Handelsverbindungen n ab dem 3. Jahrhundert v.C.bis in den Mittelmeerraum und nach Indien reichten. Die Stadt stellte einen der wichtigsten Weihrauchhäfen dieser Zeit dar und wird von der Unesco als Weltkulturerbe geführt. Neben dem Hafen mit Lagerhallen für den Weihrauch finden sich hier auch renovierte Wohnkomplexe sowie Reste eine Tempelanlage mit großem Brunnen sowie ein Museum. Ein kleines kulturelles Juwel, das wir an diesem Morgen ganz für uns hatten. Und natürlich, immer wieder unsere Freunde, die Kamele, bzw. Dromedare...
Und dann die wirklich geniale Fahrt durch kleine Täler entlang der felsigen Küste, beginnend ab Mirbat bis Hasik, eine Strecke von etwa 250 Kilometern, die uns landschaftliche Ein- und Ausblicke der Superlative gewährte. Eine neu ausgebaute Asphaltstraße führte uns mitten durch das Dhofargebirge mit unbeschreiblich schönen Serpentinen, die immer wieder herrliche Ausblicke über die Küste gewährte. Sogar ein Abstecher zu einem rechts der Straße liegenden Wadi mit einem natürlichen Palmenhain und erfrischend klarem Wasser wurde uns geboten. Was für ein herrlicher Tag in diesem herrlichen Land.
Ganz besonders faszinierend empfanden wir auch die Fahrt zur 80 km westlich von Salalah gelegenen Bucht von Fazayah, wo allein die Strecke schon für gute Laune sorgte. Wir passierten den Strand von Mughsail ...
... und erreichten über unzählige Haarnadelkurven, hinter denen uns oftmals Kamele inmitten der Fahrbahn begrüßten, die Höhen des Jebel Qamar, von wo aus sich ein phantastischer Ausblick bis zum Horizont eröffnete. Schöne Strände hatten wir auf dieser Reise ja schon viele gesehen, aber in der Fazayah-Bucht mit ihren steilen Felsenklippen und den bizarren Felsformationen war unser Auge mehr als berauscht. Eine steile, mit SUV gut befahrbare Piste führte hinab zu mehreren kleinen Buchten und feinsten Sandstränden, die wir nun ausgiebig erkundeten.
Nicht weit von Salalah entfernt befindet sich der Wadi Darbat, an dessen 200 Meter hoher Steilwand sich während der Monsun-Zeit verschiedene fotogene Wasserfälle bilden. In diesen Genuss kamen wir in unserer Reisezeit natürlich nicht, doch erfreuten wir uns an dem kleinen See mit seinem grünblauen klaren Wasser und an dem Rauschen der kleineren Wasserfälle, die das Ambiente des Wadi mit freundlichem Grün einrahmten.
Als Fazit dieser Reise ist festzuhalten, dass sich das Sultanat des Oman einmal mehr als ein herrliches und vielseitiges Reiseland gezeigt hat. Wer Ruhe und Erholung an den großen weiten Sandstränden des Indischen Ozeans sucht kommt hier ebenso auf seine Kosten wie Naturliebhaber, die hier ein sehr vielseitiges Land mit landschaftlicher Vielfalt erleben können. Für uns war diese Mischung aus Relax und Erkundungstour perfekt und wir blicken mit großer Freude im Herzen auf diese Reise zurück. Gut möglich, dass wir dieses Reiseziel ein weiteres Mal aufgreifen werden.