Luttach im Ahrntal, Südtirol (2010)


1. Anreisetag

Einigermaßen kurzfristig hatten wir uns dazu entschieden vor unserem Haupturlaub im Juni noch ein paar Wellness- und Relaxtage einzuschieben. Zum einen deshalb, weil uns der berufliche Alltag zuletzt hart ran genommen hatte und wir uns urlaubsreif fühlten. Aber v.a. auch deshalb, weil Ray seinen Geburtstag gerne mit Tapetenwechsel in schönem und relaxten Ambiente feiern wollte.

 

So saßen wir am 05.03.2010 um 09.30 Uhr im Auto mit dem Ziel Luttach in Ahrntal, Südtirol. Wir brachten zunächst noch Sammy und Sandy, unsere beiden Mietzen, in der Katzenpension unter, und sodann fuhr unser Fahrzeug zielstrebig und gut gelaunt Richtung Süden, wo wir um etwa 15 Uhr unser Ziel erreichten. Wir hatten uns in dem Wellness- und Relaxhotel Schwarzenstein eingebucht, wo wir eincheckten und in froher Erwartung unser Zimmer bezogen. Und wir wurden nicht enttäuscht, erwarteten uns doch gemütliche und großzügige Räumlichkeiten, in denen es sich in den nächsten fünf Tagen sicherlich gut würde aushalten lassen.

Die Koffer waren schnell ausgepackt, denn wir hatten es eilig, wollten wir uns doch gleich an unserem ersten Tag die Nachmittagsjause nicht entgehen lassen. Schließlich hatten wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen und waren hungrig. Im Hotelfoyer erwartete uns dann ein kleines Salat - und Kuchenbuffet, wo wir uns bei einem leckeren Apfelstrudel und Cappuccino auf die Urlaubstage einstimmten. So gestärkt machten wir uns auf, unsere ersten Erfahrung mit der wunderschönen hoteleigenen Sauna- und Pool-Landschaft zu machen.

Der Wellnessbereich erwies sich als sehr großzügig und komfortabel, gerade das richtige für uns Sauna-Liebhaber. Wir erkundeten zunächst den Swimmingpool und genossen es von innen nach außen zu schwimmen, wo der Dampf des warmen Wassers in der kalten Luft Nebelschwaden verbreitete. So abgekühlt hatten wir gerade die richtige Temperatur für einen Saunagang, den wir in der Blockhaussauna im Hotelgarten absolvierten. In rustikaler Atmosphäre, mit angenehm wenig anderen Hotelgästen, genossen wir die wohlige Wärme und die Perspektive, in den nächsten Tagen noch viel mehr davon bekommen zu können. Und um unser Wohlbefinden noch zu steigern gab es dann - ebenfalls im Blockhaus - einen Meditationsaufguss, der uns neben Duftessenzen mit den schwingenden Tönen von Klangschalen verwöhnte. Welch herrliches Erlebnis, und wie schön, sich anschließend auf einer bequemen Liege auszustrecken, die Augen zu schließen und einfach nichts mehr tun zu müssen. 

 

Abgerundet wurde dieser Tag mit einem wunderbaren Abendessen in stilvollem, aber auch gemütlichen Ambiente. Schon an diesem ersten Tag war uns klar, dass wir die nächsten Tag sehr genießen würden.

2. Luttach und Weißenbach im Schnee...

Wie es der Wetterbericht schon angekündigt hatte erwartete uns der Tag mitdicken Wolken und sich munter vergnügenden Schneeflocken. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit allen nur denkbaren köstlichen Leckereien inklusiveProsecco machten wir uns um 10 Uhr im wattierten Winteroutfit auf den Weg.Von wegen Frühlingssonne, Schneeglöckchen und Narzissen! - Bereits nach den ersten Schritten war mir klar, dass es die Minusgrade und der heftige Wind samt Schneetreiben notwendig machten, mit Kopfbedeckung unterwegs zu sein. 

 

Ray's New-York-Baseball-Cap wirkte nicht wirklich den rot gefrorenen Ohren entgegen, und so machten wir uns zwangsläufig erstmal auf den Weg, um eine der letzten Mützen der Saison für mich zu erstehen. Im zweiten Anlauf hatten wir Glück, kauften ein einigermaßen aussehendes, erschwingliches, aber immerhin doch wärmendes Exemplar, und so gewappnet starteten wir in unsere erste Winterwanderung dieses Kurzurlaubs.

Auf einem abseits der Fahrstraße präparierten Winterwanderweg ging es dann sanft bergan, begleitet von den Stationstafeln eines Kreuzwegs, bis wir das Örtchen Weißenbach erreichten. Diesen beschaulichen kleinen Ort durchquerten wir bis zum Ausgangspunkt der Rundloipe, wo wir noch überlegten, ob wir es mit einem Abstecher jenseits des geräumten Weges versuchen sollten. Doch letztlich entschieden wir uns dagegen, hatten wir doch schon auf dem "normalen" Weg Erfahrungen mit wirklich extremer Glätte und damit verbundener Sturzgefahr machen müssen.

 

"Man muss es ja nicht übertreiben" - so dachten wir und machten eine gemütliche Einkehr in der "Lederhousn-Alm", wo wir unserenFlüssigkeitsmangel mit einem frischen Radler ausglichen. Dann machten wir uns auf den Heimweg, der sich wegen der soeben erwähnten Glätte v.a. auf den letzten Höhenmetern als grenzwertig erwies. Doch nach insg. 15 km Wegstrecke erreichten wir gegen 14.30 Uhr wieder unser schönes Hotel und genossen die Nachmittagsjause bei einem heißen Süpplein und Apfelstrudel als Nachtisch. Jetzt waren wir bereit für den "faulen" Teil dieses Urlaubstages, denn die Sauna rief, und wir folgten bereitwilligst ihrem Ruf. Schließlich war für 17 Uhr ein Salz-Aufguß in der Blockhaussauna angesagt, und den wollten wir in jedem Fall genießen. Und das taten wir dann auch. Und wie....

 

Nach so viel Bewegung in frischer Schneeluft und ausgiebigem Saunieren war das leckere Abendessenwieder ein willkommener Schlusspunkt eines entspannten und genussreichen Urlaubstags.

3. Sand i.Taufers - Rheinbach Wasserfälle

und die Erfahrung, dass Eis so richtig glatt ist!

 

Schon der erste Blick durchs Fenster am frühen Morgen ließ unsere Wanderherzen hüpfen, denn es zeigte sich ein wolkenloser blauer Himmel. Die Sonne setzte die weißen Schneemützen auf den Bergen prächtig in Szene und wir freuten uns, als wir nach dem Frühstück bereits vor 10 Uhr bereit waren für den Tag.

Unser Ziel war Sand i. Taufers, ein kleiner Ort mit hübscher Burg, den man auf einem romantisch am Bachlauf entlang führenden Winterwanderweg erreichen sollte. Normalerweise mag dies ja auch so sein, doch wir waren noch keine 15 Minuten unterwegs als wir merkten, dass wir an diesem Tag nur mit sehr kleinen Schrittchen voran kommen sollten. Der Weg war nämlich derartig glatt, dass man unglaublich auf den Weg aufpassen musste. Gott sei Dank hatte es am Tag zuvor geschneit und das Eis mit einer feinen Schneeschicht überzogen, und so konnten wir uns zwar langsam, aber wenigstens so einigermaßen sicher voran bewegen. Am Anfang lachten wir noch, doch irgendwann wurde es doch nervig, so sehr nur noch mit nach unten gerichtetem Blick voran zu kommen. Doch wir bissen uns durch, passierten die Talstation des Skilifts zum Speikboden (ca. 2000 m), wo sich an diesem Sonntag schon so einige Skifahrer auf perfekt präparierter Piste tummelten. Wir erreichten schließlich die Burg Taufers, von der wir den Ausblick auf den Ort und die nähere Umgebung genießen konnten. Nach einer kurzen Rast auf einer Sonnenbank schlängelten wir uns auf waldigem Pfad weiter, immer gewappnet, von irgendwelchen verborgenen Eisfeldern überrascht zu werden. 

Gerade bergabwärts lief man Gefahr von einer nicht wirklich prickelnden Eigendynamik überrollt zu werden. Unser Ziel waren nun die Rheinbach-Wasserfälle. Gleich drei Wasserfälle sollten sich entlang eines romantischen Wanderwegs mit tosenden Wassermassen in die Tiefe stürzen, der größte davon immerhin 42 Meter. Leider war gerade dieser Weg eine einzige spiegelglatte und somit nicht begehbare Fläche, so dass wir es nicht wagten, weiter als bis zum ersten Wasserfall zu gehen. Und dieser Wasserfall präsentierte sich wegen der eisigen Kälte fast vollständig als Eisskulptur. Den Rückweg versuchten wir quer durch den Wald, abseits des vereisten Gehwegs, zu bewältigen, doch auch hier war der Boden von Eisplatten durchzogen. Wir mussten höllisch aufpassen, kamen langsam voran und waren froh, in Sand i. Taufers wieder festen, größtenteils schnee- und eisfreien Boden unter unseren Füßen zu haben. Zwischenzeitlich waren wir wieder 15 km gegangen und beschlossen, mit dem Bus nach Luttach zurückzufahren.

Im Hotel angekommen stürzten wir uns einmal mehr auf die Nachmittagsjause und freuten uns auf den Wellness-Nachmittag - diesmal mit Honig-Aufguss. 

 

Den Abend ließen wir bei einem leckeren Abendessen ausklingen.

4. Winterwanderung zum Speikboden (2.000 m)

Auch heute empfing uns der Tag mit strahlendblauem Himmel und Sonnenschein. Und da wir nicht wussten, ob wir dieses Wetterglück auch in den nächsten Tag haben würden, war uns klar, dass wir heute hoch hinaus wollten. Schließlich wollten wir auch ein wenig Aussicht auf die herrliche Bergwelt genießen. Und so holten wir die Hiking-Poles aus dem Fahrzeug und machten uns gegen 10 Uhr auf den Weg hinauf zum Hausberg von Luttach, zum Speikboden. Gute 1000 m Höhe galt es zu überwinden, und nach den Erfahrungen des Vortags stellten wir uns natürlich die Frage nach der Beschaffenheit des Wanderwegs. Mit Ausnahme der ersten 200 Höhenmeter allerdings, die wiederum sehr glatt waren, ließ sich die als Skiabfahrt präparierte Forststraße sehr gut zu Fuß gehen. 

 

 

 

Wir mussten lediglich auf Skifahrer aufpassen, die allerdings hier zu dieser recht frühen Tageszeit noch nicht unterwegs waren. So liefen wir stetig bergan, machten zwischendurch nur mal eine Fotopause oder genossen die Aussicht, bis wir gegen 13 Uhr die Bergstation des Speikbodens erreichten. 

Dort saßen schon etliche Skifahrer bei der Brotzeit, und wir gesellten uns dazu. Bei einer Kaminwurz'n samt Vinschgerl und einem alkoholfreien Bier stärkten wir uns - und natürlich durfte auch ein zünftiger "Willi" nicht fehlen. Der Hüttenzauber bei Lady Gaga & Co. aus dröhnenden Lautsprechern war hier oben im vollen Gange, doch wollten wir uns nicht zu lange aufhalten, denn ein kalter Wind wehte, und trotz Sonne musste man zusehen, nicht zu schnell auszukühlen. 

 Sportlich wie wir sind fuhren wir dann nicht mit der Gondel zurück, sondern entschieden uns für den Rückweg aus eigener Kraft, was eine gute Entscheidung war. 

 

Am Ende hatten wir bei unserer winterlichen Bergtour 19 Kilometer Wanderstrecke und 1000 Höhenmeter bewältigt und hatten uns unsere Hoteljause wohlverdient. Im Anschlus daran konnten unsere müden Knochen in der Sauna - diesmal mit klassischem Aufguss - entspannen.

 

Diesem herrlichen Tag, an dem wir eine gelungene Kombination von frischer Luft und Bewegung samt Naturerlebnis genießen konnten, fehlte nun nur noch ein kulinarischer Höhepunkt, der im Rahmen des Abendmenues für uns bereit stand. Welch gelungener Abschluss eines wirklich perfekten Tages.

5. Happy Birthday, Ray

 

Nachdem wir es am Abend nicht mehr geschafft hatten in Ray's Geburtstag hineinzufeiern, begann dieser Tag erstmal mit einem Geburtstagsständchen für Ray, gefolgt von einem ausgiebigen Prosecco-Frühstück und sich anschließender Bescherung.Heute zeigten sich zwar am Himmel ein paar Schleierwolken, doch fand die Sonne immer wieder ihren Weg durch die Wolken, so dass es auch heute ein schöner Wandertag werden würde.

Etwas später als in den letzten Tagen waren wir dann wieder unterwegs, diesmal in südliche Richtung mit dem groben Ziel St. Johann in Ahrn. Unsere Knochen waren vom gestrigen Bergtag ein wenig angeschlagen, und so wollten wir es heute ein wenig langsamer angehen lassen. Dies war auch nicht schwierig, weil wir uns auch diesmal wieder mit spiegelglatten Gehwegen auseinanderzusetzen hatten, die flottes Gehen einfach nicht zuließen. Aber uns war es letztlich egal: wir genossen die frische - immer noch kalte - Luft, wir waren zusammen, Ray hatte Geburtstag, die Gegend war herrlich, und nach 15 Km erreichten wir wieder unser schönes Hotel,wo uns - natürlich nach der Jause - ein letztesmal die herrliche Saunalandschaft erwartete. 

Heute war bereits um 16 Uhr der Gletscher-Aufguss im Blockhaus angesagt, und natürlich fand auch der wieder mit uns statt. Wir genossen es, fühlten uns entspannt und glücklich, und waren in freudiger Erwartung auf das letzte schöne Abendessen dieses Kurzurlaubs.

 

Und dieses Abendessen hielt was es versprach. Wegen Ray's Geburtstag war unser Tisch besonders schön gedeckt, die Speisenauswahl war delikat und höchst reichlich, und auch wenn es unser letzter Abend war, wir waren uns einig, dass wir hier in Luttach im Hotel Schwarzenstein ein paar wunderschöne relaxte Tage verbracht haben. Wir fühlten uns entspannt und gewappnet für die nächsten Wochen und Monate, die es jetzt noch bis zu unserem "großen" Urlaub durchzustehen galt.

6. Arrivederci Luttach...

Leider geht auch der schönste Urlaub wieder zu Ende, und bei einem Kurzurlaub geht dies leider ganz besonders schnell. Wir genossen nochmal ein ausgiebiges Frühstück, erledigten noch ein paar Einkäufe (Willi, Südtiroler Speck und Salami), und machten uns gegen 10 Uhr wieder auf die Rückfahrt in die Heimat. Unter Berücksichtigung eines Boxenstops in der Katzenpension, wo wir Sammy und Sandy wieder wohlbehalten in Empfang nehmen durften, erreichten wir um 16 Uhr heimatliche Gefilde . Nun galt es Auspacken und Umschalten auf den Arbeitsalltag, denn bereits am nächsten Tag mussten wir wieder in den ganz normalen Alltag eintauchen. 

 

Unser Fazit: Auch wenn es nur fünf Tage waren, es waren herrliche Tage, in denen sich Körper, Geist und Seele entspannen konnten. Wir hatten viel Bewegung in einer grandiosen Natur, ein sehr schönes Hotel mit einem wirklich großzügigen, modernen und behaglichen Wellnessbereich, und wir wurden sowohl beim Frühstück als auch beim Abendmenue mit kulinarischen Genüssen verwöhnt. So haben wir wieder Energiegetankt und fühlten uns gewappnet für die Belastungen des Alltags.

ENDE

 

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