Nachdem wir nachts gut geschlafen hatten waren wir wieder früh munter. Um 7.15 Uhr war unser Tahoe frisch bepackt und wir nahmen Abschied vom Grand Canyon. Heute wollten wir ausgiebig frühstücken, weshalb wir als erstes Tagesziel den Cameron Trading Post anpeilten. Unsere Hoffnungen wurden nicht enttäuscht, gab es doch hier ein perfektes und höchst reichhaltiges Frühstück in sehr angenehmer Atmosphäre, das uns für unser Tagesprogramm stärkte.
Um 9.15 Uhr war das Frühstück verdrückt und wir fuhren gut gelaunt die US 160 nach Tuba City, wo wir dann auf die US 264 abbogen. Diese Straße führte geradezu kerzengerade durch weites Land der Hopi-Indianer, dessen landschaftliche Highlights sich in buschigem Strauchwerk erschöpfte. Unser Ziel war der Blue Canyon, und Silkes Wegbeschreibung folgend (Danke Silke!!! ) bogen wir an der Markierung MM 355 nach links in eine Dirtroad ab.
Wir folgten dieser gut befahrbaren Straße, linker Hand grüßte der Coalmine-Canyon, und wir wunderten uns, wie die Indianer in dieser Trockenheit und Abgeschiedenheit in der Lage waren zu leben. Vereinzelt begleiteten uns weidende Kühe am Wegesrand, die an irgendwelchem dürren Gebüsch kauten, also eine wirklich unwirtliche wüstenhafte Gegend. In der Ferne konnte man rot-weiße Felsen entdecken, die wir als Ziel dieser Tagesetappe vermuteten - zu Recht, wie sich bald herausstellen sollte. Wir durchquerten den gänzlich trockenen Moenkopi-Wash und waren überrascht, welch wunderbare Landschaft sich da auf einmal - wie aus dem Nichts aufgetaucht - vor uns auftat.
Wir waren begeistert. Wieder einmal waren wir fasziniert von diesen rot-weißen, irgendwie bizarr anmutenden Felsformationen, die mit Ihren unterschiedlich geformten Zipfelmützen zu uns hinab grüßten. Wir konnten kaum genug davon bekommen zwischen den Felstürmchen herum zu laufen, zu fotografieren, und immer wieder neue Foto-Motive zu entdecken.
Gut vorstellbar, dass diese Gegen ein trauriges Indianerherz hat erfreuen können. Auch uns machte dieser Canyon gute Laune, dies umso mehr, wenn man immer neue Details und Felsformationen entdecken konnte, die gleichzeitig faszinierten und die Phantasie anregten. So liefen unsere Fotos sowie die Filmkamera heiß, und wir benötigten fast eine ganze Stunde, um uns hier auszutoben.
Es war ca. 11.30 Uhr als wir uns wieder auf die Fahrt machten, begeistert, glücklich und froh, dieses kleineWunderwerk der Natur gesehen zu haben.
Nun lag eine ca. 200 km Fahrt nach Chinle vor uns, eine eintönige Fahrt auf kerzengerade verlaufenden Straßen, die nur wenig Abwechslung bot. Es war gar nicht so einfach, auf dieser Straße, auf der wir so gut wie alleine unterwegs waren, die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 65 Meilen einzuhalten. Darauf hatte wohl auch die Highway-Control gewartet , denn - welch ein Mist - wir wurden gestoppt. Doch Gott sei Dank handelte es sich um eine freundlichen Beamten, der es bei einer Verwarnung beließ und uns nach einem kurzen Small-Talk weiterfahren ließ. Solcher Art Abwechslung war ja nicht wirklich der Renner, ok, und so begnügten wir uns mit Countrymusic aus dem Autoradio und waren froh, als wir um 15.30 Uhr schließlich Chinle erreichten.
Dieser kleine, überwiegend von Indianern bewohnte Ort im Navajo Tribal Park erwies sich gleich vom ersten Eindruck her als richtiges tristes , schmuddeliges Nest, und wir waren froh, als wir unser Holiday Inn Hotel beziehen konnten. Dort waren die Zimmer behaglich, großzügig und sehr schön, und was am Besten war, auch ein kleiner Pool lud uns zum Entspannen und Relaxen ein. Wir ließen uns nicht lange bitten, verbrachten den Rest des Nachmittags beim Sonnenbaden, und erfreuten unsere Mägen am Abend im hoteleigenen Restaurant mit einem leckeren Abendessen.
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