Fahrtag nach Tucson

In Abänderung unserer ursprünglichen Tourplanung stand heute ein reiner Fahrtag auf dem Programm. Wir wollten direkt nach Tucson, Arizona, fahren, eine Fahrtstrecke von immerhin rund 600 km lag vor uns. Keine Frage, dass wir wieder die frühe Stunde nutzten und bereits um 7 Uhr Navajo-Time (sprich: 6 Uhr Arizona-Time) im Auto saßen.

 

Es war noch düster, als wir Chinle verließen, doch herrschte im Ort bereits reges Treiben. Insbesondere waren Horden von gelben Schulbussen unterwegs, die ihre Schäflein für die Schule einsammelten. Begleitet von einem herrlichen Sonnenaufgang in orange-rot fuhren wir die US 191 in südliche Richtung, sodann ein kurzes Stück auf der I-40, um dann die Autobahn bald wieder zu verlassen und den Petrified Forest National Park zu durchfahren. Dank unsere National Park Annual Passes mußten wir hier keinen gesonderten Eintritt bezahlen und hatten freie Fahrt. Das Licht an diesem frühen Morgen war noch nicht ideal, um in den Genuß des sicher imposanten Farbenspiels der Painted Desert zu gelangen. Doch bekam ich zumindest einen ersten Eindruck von dem, was dieser National Park zu bieten hat.

 

Weiter ging die Fahrt auf der US 180 und US 61, wo die Gegend allmählich waldiger wurde , und der Hinweis auf die Ortschaft Show Low machte uns berechtigte Hoffnung auf ein deftiges Frühstück. In Show Low angekommen fanden wir uns wieder in einem schmucken kleinen Städtchen, das auch im Ansatz nichts mehr mit Chinle und den sonstigen teilweise doch erschreckend schmuddelig wirkenden Indianersiedlungen zu tun hatte. Hier fanden wir dann auch im White Mountain Restaurant eine kleine einladende Frühstückslokalität, wo wir unsere leeren Mägen mit einem kräftigen Omelett samt Hash-Brownes füllen konnten.

 

Frisch gestärkt machten wir uns weiter auf den Weg, passierten eindrucksvolle Gebirgslandschaften mit üppiger Vegetation, den Sitgreaves National Forest sowie den Apache und Tonto National Forest, und als wir gegen Mittag das Örtchen Globe erreichten war erstmalig die Ortsangabe "Tucson" auf den Hinweisschildern zu lesen. 

 

Jetzt kamen wir unserem Tagesziel endlich näher, was sich nicht zuletzt darin äußerte, dass sich auch das Landschaftsbild wieder einmal gänzlich verändert hatte. Die ersten Saguaros säumten jetzt unseren Weg, Chollar-Kakteen  begleiteten uns, das Klima lag zwischenzeitlich bei wüstenhaften 39 Grad Celsius , und vom Horizont her grüßten malerischen Gebirgsketten zu uns herüber. Wir freuten uns, rollten weiter durch das wunderschöne Catalina-Country mit den Catalina-Mountains, und selbst eine weitere Kontrolle durch die Highway-Patrol (auch hier gab es "nur" eine Verwarnung!!!) konnte uns unsere gute Laune nicht vermiesen.

 

Kurz nach 14 Uhr hatten wir das Courtyard Marriott Hotel erreicht, wo wir uns für die nächsten drei Nächte eingenistet hatten. Zu diesem Hotel gehörte auch ein kleiner malerischer Garten mit Pool, doch es war so gnadenlos heiß, dass wir uns am besten in unserem gekühlten Hotelzimmer aufhielten. Erst am späten Nachmittag machten wir uns nochmal auf zu einer ersten kleine Stadtumrundung, genossen ein leckeres italienisches Abendessen und beschlossen den Abend bei einem kühlen Bier im Hotel. 

 

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