Der heutige Tag stand voll und ganz im Zeichen von Tucson, einer Stadt, die mit immerhin 500.000 Einwohnern als Ballungsraum in Arizona auf dem zweiten Platz nach Phoenix rangiert. Schon bei unseren gestrigen ersten Erkundungen hatten wir das Gefühl, dass man sich hier wohlfühlen konnte, wirkte die Stadt doch alles andere als großstädtisch unnahbar. Vielleicht lag es an der Umrahmung durch malerische Bergketten oder auch an der attraktiven Kakteenlandschaft, die eine kontrastreiche Alternative zum geschäftigen Stadtleben boten. Auf jeden Fall hatten wir uns hier gleich von Anfang an sehr wohl gefühlt.
An Hochhäusern aus Glas, Stahl und Beton zeigte sich im Zentrum der Stadt die Entwicklung zu einer modernen und aufstrebenden Metropole. Aber auch Zeitzeugen der Vergangenheit in Downtown Tucson machen deutlich, dass die historischen und kulturellen Wurzeln hier nicht in Vergessenheit geraten sind. So begeisterte uns der charmante Retro-Look vergangener Tage, der sich hier und da mit modernen Elementen der modernen Gegenwart zu einem lebendigen Ganzen vermischte. Hier spürte man ganz deutlich die hispanischen Einflüsse, ist doch die mexikanische Grenze nur etwa 100 km weit entfernt. So begeisterten uns z.B. die vielfältigen Bauten im typischen Adobe-Stil mit ihren farbenfrohen und mit Blumenschmuck verzierten Fassaden. Ein Blickfang besonderer Art war für uns schließlich das Pima County Courthouse, das an seiner farbenfrohen Mosaikkuppel leicht zu erkennen war und ein typisches Beispiel für die maurisch, spanisch und mexikanisch beeinflusste Architektur darstellt.
Wunderschöne Grünflächen und Palmen im angrenzenden El Presidio Park rundeten das Bild ab. Ebenso bezaubernd erlebten wir das Placita Village, ein in kräftige Farben getauchtes Viertel um eine hübsch gestaltete Plaza, auf der die Stadt ein Visitor Center eingerichtet hat. Und natürlich nicht zu vergessen das Presidio als das älteste Adobe-Building der Stadt, das als Rekonstruktion besichtigt werden kann. In dieser Festung, die in den Jahren zwischen 1775 und 1856 betrieben wurde, lebten damals zwischen 400 und 500 Menschen.
Wir stromerten in Downtown Tucson noch eine Weile umher, genossen die heimelige Atmosphäre dieses überschaubar und heimelig wirkenden Orts und erfreuen uns an den individuellen Boutiquen, Cafés und Restaurants. Unglaublich, dass sich von diesem Ort aus die heutige Großstadt Tucson entwickelt hat.
Ray's Interesse an großem und kleinen Fluggerät widmeten wir das nächste Ziel dieses Tages. Wir besuchten das Pima Air and Space Museum, das die Epochen der Fliegerei in Amerika dokumentiert. Dieses Museum, das das größte Luft- und Raumfahrtmuseum westlich der Rocky Mountains sein soll, beginnt seine Geschichte mit der Zeit vor den ersten erfolgreichen Flugversuchen und lässt sie mit den neusten Forschungsergebnissen über die Marsmissionen enden. In insgesamt 5 Hangars und auf einem riesigen Freigelände waren so die vielfältigsten Fluggeräte zu bewundern. Aber vielleicht lag es an der Hitze (obwohl es heute "nur" 32 Grad Celsius hatte), vielleicht waren wir auch einfach nur müde vom Stadtrundgang am Vormittag. Irgendwie wollte der Funke nicht überspringen, so dass wir das Museum schon nach etwa 1 1/2 Stunden wieder verließen und uns ein neues Ziel suchten.
Nachdem wir zwischenzeitlich auch wieder hungrig waren und zudem ein nichttechnisches Alternativprogramm für die Dame angesagt war führte uns unser Weg zur Foothill's Mall, einer weiteren riesigen Shopping-Mall in Tucson, deren Foodcourt wir zielstrebig anvisierten. Beim Panda-Express wurden wir fündig, so dass wir frisch gestärkt eine weitere Shoppingtour unternehmen konnten.
Auf der Rückfahrt zum Hotel erhielt unser Tahoe dann nochmal eine gründliche Wäsche, wollten wir ihn doch morgen beim Rental Return am Airport in einem guten Zustand zurückgeben. Im Hotel angekommen, war Koffer packen angesagt, schließlich wollten wir morgen am Flughafen keine Probleme beim Check-In bekommen. Und spätestens in diesem Moment wurde uns klar, dass unsere Urlaubstage so langsam aber sicher gezählt waren....
Diesen wunderschönen Tag ließen wir dann beim Mexikaner "On the Border" bei einem (oder zwei!) Margarita(s) für Ray und einem (oder zwei!) Coronas für mich , kombiniert mit ein paar leckeren Emplanadas zum Knabbern, gemütlich ausklingen.
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