Heute war unser letzter Tag in Page, und nachdem wir die Idee "White Pocket" für dieses Jahr aus dem Urlaubsplaner gestrichen hatten wollten wir heute den Tag relaxt angehen lassen. Was bedeutete, dass wir doch mal wieder ein bißchen länger im Bett liegen blieben und uns ein gemütliches Frühstück gönnten. Für den Vormittag war der Upper Antelope Canyon geplant, für dessen 11-Uhr-Tour wir uns als erstes Tickets besorgten. In diesem, von Navajo-Indians verwaltetem Terrain, machten wir leider gleich wieder Bekanntschaft mit der Liebenswürdigkeit der Indianer, doch ließen wir uns nicht beeindrucken, sondern freuten uns auf den Tag.
Da wir bis 11 Uhr noch eine Menge Zeit hatten nutzten wir diese für einen weiteren Geschäfts- und Einkaufsbummel in Page und konnten glücklicherweise den für die White Pocket vorab gekauften Spaten wieder unbenutzt zurückgeben. Auch für eine gründliche Autowäsche hatten wir noch Zeit, hatte doch unser Fahrzeug durch die diversen Offroad-Fahrten der vergangenen Tage eine verdächtig rote Patina abbekommen.
Wie von den Indios "befohlen" fanden wir uns dann rechtzeitig wieder am Startpunkt der Antelope-Canyon-Tour ein, wo schon jede Menge anderer Touristen darauf warteten, in die für die Fahrt vorgesehenen Trucks zu steigen. Eines war jetzt schon klar: in diesem, sicherlich hinreißend schönen Slot-Canyon würden wir keinerlei Gelegenheit haben, Stille zu genießen. Dieser Canyon war eben eine Hauptattraktion für sämtliche Page-besucher, und dementsprechend heftig war der Ansturm der Besichtigungswilligen.
Und dennoch, wir hatten uns ja auf diese Art des Canyonbesuchs eingestellt, und so warteten wir geduldig, bis unsere "Startnummer" aufgerufen wurden und bestiegen als eine der ersten den ersten Truck. Und nach einer flotten Fahrt durch einen tiefsandigen Wash erreichten wir den zunächst eher unspektakulär erscheinenden Eingang des Canyons.
Mit unserem Navajo-Guide ging es dann hinein in den Canyon, der versuchte, uns möglichst schnell durch den 120 m langen und ca. 20 m tiefen Slot Canyon zu lotsen. Auch wenn die Menschenmassen die Atmosphäre empfindlich störten, dass dieser Slot-Canyon eine ganz besondere Schönheit war ließ sich nicht übersehen. Auch hier hatte reißendes Wasser eine einzigartige Märchenwelt geschaffen, und jetzt, in der Mittagszeit konnten wir ein wirklich hinreißendes Farbenspiel genießen.
Ein Traum von rot, orange, lila und diverse Schattierungen dazwischen sorgten für ein wirklich einmaliges Erlebnis, das vergessen ließ, dass die äußeren Umstände (Trubel und Stimmengewirr) nicht passten. Leider war es schwierig hier (ohne Stativ) gute Fotos zu machen, so dass man die ganze Schönheit letztlich im Herzen mitnehmen musste.
Als wir gegen 13 Uhr wieder am Auto zurück waren lachten wir über das touristische Schauspiel, das sich uns hier geboten hatte, waren uns aber auch einig, dass der Antelope Canyon wirklich von außerordentlicher Schönheit ist. Und da ist es kein Wunder, dass auch die Navajo-Indianer, in deren Navajo Tribal Park sich diese Schönheit befindet, ihren finanziellen Anteil vom touristischen Trubel beanspruchen wollen. Nur schade, dass sich die Navajos sehr häufig so unfreundlich präsentieren, ein Eindruck, den wir auf dieser Reise leider immer wieder von Neuem machen mussten.
Der Rest dieses wunderschönen Spätsommer-Nachmittagsgehörte der Glen CanyonRecreation Area rund um den Lake Powell, der sich bei strahlendem Sonnenschein im leuchtenden Blau präsentierte und Urlaubsfeelingpur anbot. Dort bummelten wir im Yachthafen umher, beobachteten die Touristen bei ihren ersten Gehversuchen mit den PWC's, genossen das Nichtstun und die wunderschöne Tatsache, im Urlaub zu sein. Wieder zurück in Page gab es ein leckeres Steakhouse-Abendessen, und so langsam hieß es Abschiednehmen von Page. Da es hier aber noch so viele Locations gibt, die von uns entdeckt werden wollen, war uns klar, dass dies noch nicht unser letzter Besuch in dieser wunderschönen Gegend gewesen sein sollte. Im Gegenteil, wir hatten schon jetzt soooo viele Pläne für das nächste Jahr.......
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