Eigentlich stand für heute der Camelback Mountain Trail auf dem Programm, doch als wir am frühen Morgen unser Auto parkten und die Karawanen an Menschen sahen, die offenbar die gleiche Idee hatten wie wir, überlegten wir noch einmal. Sollten und wollten wir es uns wirklich antun, mit so vielen Menschen diesen Hike zu absolvieren, auf den wir uns eigentlich schon gefreut hatten? Wir entschieden uns dagegen, änderten unsere Pläne, und eh wir uns versahen nahm unser Tahoe Kurs auf Richtung Goldfield Mountains, um dort den Bulldog Canyon zu erobern.
Es war schon 10.30 Uhr als wir den Trailhead erreichten, der zunächst eigentlich eine Off-Road-Piste kennzeichnete, auf der sich Offroad-Fahrer mit ihren Fahrzeugen fernab der geteerten Straßen austoben konnten. Heute allerdings war außer einem Jeep kein Auto vor Ort, so dass wir in froher Erwartung der Straße folgten, die bereits nach wenigen hundert Metern auf einem schmalen Pfad ins Gelände führte. Und die Landschaft war wunderbar. Vor uns die Goldfield Mountains in den imposanten Farben von rot-braun-gelbem Fels, herrliche Saguaro- und Cholla Kakteen und Ocotillos.... hier gefiel es uns, auch wenn die Sonne geradezu erbarmungslos vom Himmel brannte und die Möglichkeiten einer Schattenpause äußerst rar waren.
Der Trail führte uns durch einen sandigen Wash. Hier konnten zwar keine Jeeps fahren, dafür machte aber der tiefe Sand das Vorankommen oftmals schwierig. Und weil es so schön war und wir aufgrund der Planänderung kein Navi mit uns führten, folgten wir diesem Wash länger als nötig, was uns ein paar Fleiß-Kilometer aufnötigte.
Doch ließen wir uns nicht entmutigen. Die Landschaft war einfach zu herrlich. Die Nachmittagssonne intensivierte das Farbenspiel der Berge und vorgelagerten Hügel, die Saguaro erhoben sich stolz und majestätisch aus dem staubtrockenen Wüstenboden, was ein paar Schweißtropfen mehr absolut wert war.
Schließlich erreichten wir den Punkt, an dem wir uns vorab verirrt hatten und entdeckten die Steinmännchen, denen wir nun quer feldein im Zickzackkurs steil den Berg hinauf folgten. Dort oben standen wir dann vor einem herrlichen Double-Arch. Durch eine der Öffnungen hatte sich ein Saguaro seinen Weg gebahnt, was natürlich für besondere Begeisterung sorgte.
Wir überschritten den Sattel, folgten dort einem schmalen Pfad, der uns wieder den Hang hinab in den Wash führte. Jetzt kam der Rückweg, der sich geradezu unendlich in die Länge zog, und wir waren froh, als wir nach zehn Kilometern endlich wieder unser Fahrzeug erreichten. Wie so oft freuten wir uns auf den kühlen Inhalt unserer Kühlbox, so dass wir uns einigermaßen erfrischt auf die Rückfahrt nach Scottsdale machen konnten.
Natürlich gehörte der Abend dann wieder dem nächtlichen Scottsdale, wo in den Malls bereits unübersehbare Weihnachtsvorbereitungen vonstatten gingen. Wir gönnten uns ein Abendessen im Foodcourt und genossen nach diesem schönen Tag glücklich und zufrieden einen Absacker in einer Mexican Bar.
Zum Inhaltsverzeichnis oder zum nächsten Tag