Nach einem entspannten Fahrtag in nordöstliche Richtung mit kurzen Zwischenstops im Monument Valley und in Bluff verbrachten wir unsere erste Nacht im "Inn of the Canyons" in Monticello und freuten uns auf einen schönen Tag im Needles District des wunderschönen Canyonlands NP. Als wir um 8.30 Uhr starteten begrüßte uns ein tiefblauer Himmel bei schattigen 13 Grad.
Die Anfahrt zu unserem heutigen Trailhead zog sich, doch im Hinblick auf die herrliche Natur, die uns umgab, genossen wir die Vorfreude auf einen tollen Hike in praller Natur. Die roten Plateaufelsen ragten zur Seite hoch, und von Kilometer zu Kilometer rückten die Türmchen und Felskuppeln des Needles District näher. Schließlich erreichten wir den Trailhead zur Squawflat und machten uns kurz nach 9.30 Uhr bei nunmehr wieder kuschelig warmen 27 Grad auf unseren Weg.
Die ersten zwei Kilometer auf einem schmalen sandigen Pfad, teilweise über Slickrocks, zogen sich wie Kaugummi in die Länge, doch die Schönheit der Natur entschädigte uns für die Mühe.
Schließlich erreichten wir den Abzweig zum Lost Canyon, bei dem uns Steinmännchen den Weg über die Steinplatten wiesen. Jetzt waren wir bereits mittendrin im roten Felsentraum und wir waren in unserem Element. Auch wenn die Sonne inzwischen gnadenlos vom Himmel brannte, eine sanfte Brise sorgte dafür, dass wir nicht überhitzten und unseren Hike aus vollen Zügen genießen konnten.
Im stetigen Anstieg führte uns der Hike hinauf zum Canyonrand, von wo aus sich die ersten Blicke hinunter in den Lost Canyon boten, der sich relativ breit und grün bewachsen unter uns auftat. Nun hieß es wieder bergab steigen, wobei uns gleich zu Beginn eine vorbereitete Leiter, später die guten Hafteigenschaften der Slickrocks zu Hilfe kamen.
Hatten wir oben noch von der kühlenden Brise profitiert, sah das jetzt unten ganz anders aus. Hier regte sich kein Lüftchen. Wir folgten einem tiefsandigen schmalen Pfad, der von Sträuchern bzw. Bäumen gesäumt war und hübsche grüne Akzente setzte. Der Weg jedoch erwies sich als zäh wie Kaugummi. Wir folgten weiter den Steinmännchen, absolvierten imposante Klettereinlagen, bis Rays prüfender Blick aufs Navi Zweifelsfalten auf seiner Stirn erzeugte. Wir waren falsch und mussten somit ein ganzes Stück des Weges zurücklaufen, was zugegebenermaßen schon etwas demotivierend wirkte. Wir hatten eine knappe Stunde "verloren". Doch was sollten wir tun. Der Weg war das Ziel, und in diesem Sinne trabten wir weiter voran.
Pünktlich zur Hälfte des Hikes gab es dann eine kurze Rast. Wir suchten uns eine halbwegs schattige Stelle und fühlten uns wie kleine Ameisen inmitten dieser Wildnis, deren Stille geradezu hörbar wurde. Der Ruf eines Raben zerschnitt diese Ruhe und Ray entdeckte zum ersten Mal in diesem Urlaub eine Schlange.
Schließlich hatten wir den Lost Canyon durchschritten und erreichten den Übergang zum Squaw Canyon, der uns zwar wieder zum Aufstieg zwang, der uns jedoch Schritt für Schritt mit immer neuen Ausblicken auf die tiefrote Felsenlandschaft belohnte. Hier war der Endorphinausstoß wieder vorprogrammiert und unsere Füße sprangen beinahe wie von alleine über diese beeindruckende Landschaft der Slickrocks.
Schließlich folgten wir noch eine Weile dem Wash, die Hitze quälte uns und auch landschaftlich wurde es wieder etwas eintöniger. Doch schließlich schloß sich der Loop und wir erreichten gegen 16 Uhr müde, aber happy unser Fahrzeug. Jetzt war uns unsere Kühlbox im Auto mehr als willkommen, Erfrischung war angesagt, bevor wir uns wieder auf die Heimfahrt nach Monticello machten. Dort gab es dann ein leckeres Abendessen in Doug's Steakhouse, bei dem wir einmal mehr auf einen herrlichen Tag in wilder Natur zurückblickten.
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