Es war mal wieder ein Standortwechsel angesagt, und da es von Kanab nach Page nur eine kurze Fahrt ist machten wir kurzfristig einen Stop beim Paria Movie Set, dessen Startpunkt direkt vom Highway 89 abgeht und somit praktisch direkt auf unserer Strecke lag.
Auf dem sehr rauhen "Old Spanish Trail" machten wir uns auf die Durchfahrt und holperten auf dem harten Untergrund dem Movie Set entgegen. Schon nach den ersten Metern waren wir beeindruckt von der farbigen Kulisse der Felsen, die dem gesamten Gelände einen phantastischen Anstrich verlieh. Kein Wunder, dass hier eine Unzahl von Western gedreht wurde, kann man doch vor dem geistigen Auge ohne viel Phantasie Indianer und Cowboys im Galopp durch dieses Terrain fliegen sehen.
Während ich versuchte, die Wild-West-Atmosphäre in mir aufzunehmen übte sich Ray in beeindruckenden Offroad-Übungen, denn die sandige Strecke war hügelig und an manchen Stellen gar nicht so einfach zu befahren. Auf jeden Fall hatten wir Spaß und genossen dieses kurze Eintauchen in ein rotes Felsenmeer, bevor wir unser Tagesziel in Page erreichten. Dort checkten wir ein, erledigten diverse Einkäufe, schenkten unserem Auto eine mehr als fällige Autowäsche und genossen am Abend die Sonnenuntergangsatmosphäre am Lake Powell.
Es war wieder ein heißer Tag und unsere Motivation viele Kilometer im Auto zu fahren war gering. So entschieden wir uns für einen kleinen Hike in der Nähe von Page, den wir noch nicht kannten und bei dem wir uns heute ohne großen Fahraufwand die Füße vertreten und unsere Leidenschaft für rote Steine und Wüstensand befriedigen konnten.
Bei Greenhaven bogen wir nach Links ab, wo sich die Teerstraße sehr schnell in eine Sandpiste mit tiefen Löchern verwandelte. Wieder durfte Ray Tiefsand fahren und führte unseren Tahoe in einem kühnen Ritt zum Ausgangspunkt unseres heutigen Trails.
Das farbenprächtige Ambiente des Ferry Swale Canyon brachte uns sehr schnell wieder in Wanderlaune, auch wenn ein sandiger Pfad uns stetig ansteigend zum Schwitzen brachte. Wir versuchten den Weg abzukürzen über Felsplatten, die wie Blätterkrokant erschienen und den Aufstieg etwas erleichterten.
Wir erreichten das Plateau und waren begeistert von der Felsenpracht, deren vielseitige Kanten und Nasen unsere Phantasie anregten und herrliche Fotomotive boten. Hier kletterten wir ein wenig umher, entdeckten immer neue lustige Steinformationen und genossen die Aussicht in die Ferne hinüber zum Lake Powell, nach Page sowie den Navajo Mountain.
Nach einer kurzen Pause im wohltuenden Schatten eines ausgehöhlten Felsens kapitulierten wir vor der Hitze und machten uns wieder auf den Rückweg. Ein entspannter Nachmittag lag vor uns, der auch zu seinem Recht kommen wollte.
Und weil der Studhorse Point auf dem Rückweg von unserem Hike quasi "auf dem Weg" lag entschlossen wir uns, dieser wunderschönen Hoodoo-Location einmal mehr einen Besuch abzustatten.
Diese tollen Steinpilze mit ihren eleganten bräunlich-gelb-roten Dächern machen einfach immer wieder Spaß, sind von Page aus schnell zu erreichen und bieten von allen Seiten tolle Fotomotive.
Wir hatten Spaß wieder einmal hier zu sein.
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