Hiking The Red Top

Bei herrlichsten Wetterbedingungen  erreichten wir bereits um 8.45 Uhr die Cottonwood Canyon Road. Ziel war der Paria Box Canyon Trailhead, an dem wir unser Auto parkten und uns auf den farbenprächtigen Weg machten zum Red Top im Yellow Rock Valley. Wir starteten um 9.45 Uhr in den Trail, der zunächst entlang des Flussbetts des Paria River führte, den wir mehrfach überqueren mussten. Doch der Fluss war nur ein Rinnsal, so dass das beschauliche Plätschern des Wassers die friedliche Stimmung der Landschaft unterstrich.

Am Ende der Paria Box erreichten wir eine Felsenhöhle, die noch angenehm im Schatten lag und die wir gerne für eine kurze Verschnaufpause nutzten. Die Sonne war zwischenzeitlich schon wieder zur Hochform aufgelaufen und es war klar, dass wir heute noch gehörig ins Schwitzen kommen würden.


Denn ab jetzt ging es auf steinigem und staubigen Pfad stetig nach oben, immer an einer hoch aufragenden roten Felswand entlang. Doch die Mühe lohnte sich, eröffnete sich doch Schritt für Schritt mehr der Einblick in eine fast irreal wirkende rot-gelbe Felsenlandschaft, die uns wie so oft begeisterte. Sehr schnell war uns klar, dass wir soeben wieder dabei waren, einen Hike der Superlative zu bewältigen, der jegliche Mühe wert war.

 

 

Der Weg war mit den Augen gar nicht so einfach zu entdecken, doch mit Ray's Spürnase und die tiefrote Spitze des Red Top fest im Blick kamen wir unserem Tagesziel zielstrebig näher und näher. Natürlich war das Navi auch diesmal eine gute Orientierungshilfe, doch denke ich, dass Ray die Route auch ohne technische Hilfsmittel gefunden hätten. Wobei aus Gründen der Sicherheit das GPS natürlich eine feine Sache und allein aus Gründen der Sicherheit notwendig ist.

 

 


Schließlich erreichten wir das Plateau und einmal mehr kannte unsere Begeisterung keine Grenzen. Ich weiß, wir hatten schon oftmals gedacht, der eine oder andere Hike sei in Sachen Schönheit nicht mehr zu toppen, aber dieser Hike gehört in jedem Fall zu den ganz besonders faszinierenden. Mitten in der Wildnis, vollkommen auf uns alleine gestellt, standen wir hier oben, blickten hinüber zum Yellow Rock und sahen uns eingerahmt von  tiefroten Felsenwänden auf gelblich-weißen Slickrocks. Was für ein tolles Erlebnis!

Das Red Top lag nun greifbar vor unseren Augen, doch um dieses zu erobern, war eine Klettereinlage unumgänglich, die sich Ray - natürlich - nicht nehmen ließ. Getragen von Abenteuerlust und Endorphinausstoß folgte er der roten Felskuppel und erklomm die restliche steile Felswand mit Muskelkraft und Geschick. Dass sich dieser Körpereinsatz lohnte konnte man an dem Fotomaterial, das er zurückbrachte, unschwer verkennen. Meine Wenigkeit begnügte sich mit den wundervollen Ausblicken hinein ins Yellow Rock Valley und wanderte bis zu Rays Rückkehr auf meinem eigenen Entdeckungskurs.

Wir stromerten eine Weile umher, machten eine verdiente Rast und genossen die unglaubliche Stille, den Frieden und die Harmonie dieser geradezu vollkommen wirkenden Naturlandschaft. Allerdings war es nun schon wieder richtig heiß geworden, der Schatten war rar und so entschieden wir uns nach knapp zwei Stunden wieder für den Rückmarsch. Mein Privatscout fand natürlich auch für mich aus tausenderlei Optionen den optimalen Abstieg, so dass wir gegen 16 Uhr wieder glücklich und zufrieden unser Auto erreichten.

Und auch wenn die Sonne schon tief stand und die Schatten lang wurden statteten wir auch dem Cockscomb der Cottonwood Canyon Road mit seinem farbenprächtigen Zickzack-Felsenband einen kurzen Besuch ab. Schon oft waren wir hier gewesen, und auch heute empfanden wir diesen Bereich der CCR wieder als überwältigend schön, auch wenn ein Teil davon schon im Schatten lag.

 

Nach 12 Kilometer Hike in der Hitze der roten Felsen fuhren wir zurück nach Page und freuten uns auf ein kräftiges Abendessen bei Denny's, welches nur wenige Schritte vom Hotel entfernt zu erreichen war. Hier kamen wir wieder zu Kräften und konnten diesen herrlichen Tag noch einmal Revue passieren lassen.

 

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