Wir hatten die Nacht in dem kleinen Ort Madras verbracht, wo wir mit einem grandiosen Frühstück im Black Bear Diner in den Tag starteten. Nur 30 Kilometer Anfahrt trennten uns von unserem Tagesziel, dem Smith Rock State Park, den wir bereits um 9 Uhr im herrlichsten Morgenlicht erreichten.
Benannt nach dem Pionier John Smith umfasst dieser Park, der einen Höhenrücken mit vielfarbigen Felsspitzen aus Tuffstein vulkanischen Ursprungs schützt, ins. 263 ha und fasziniert durch seine imposanten Felsen, die über dem Crooked River empor ragen. Insbesondere für Kletterei ist dieser Park ein Paradies, weshalb auch zu relativ früher Stunde bereits einiges sportliche Klientel unterwegs war.
Um 9.30 Uhr waren wir abmarschbereit und hoch motiviert, diesen State Park, der unseren Namen trägt, zu Fuß zu erobern. Und schon nach den ersten Schritten war uns klar, dass wir hier ein tollen Hiking-Erlebnis haben würden.
Ein schöner Rundtrail lag vor uns, indem wir den Chute Trail mit dem Misery und River Trail verbinden wollten. Gleich nachdem wir die Brücke über den Crooked River hinter uns gelassen hatten führte der schmale Pfad steil bergan, doch obwohl es schon wieder mächtig warm war und der Anstieg es in sich hatte, wir waren begeistert und spürten kaum die damit verbundene Anstrengung. Immer wieder blieben wir stehen und ließen die phantastischen Ausblicke inmitten einer geradezu malerischen Wild-West-Idylle auf uns wirken. Während sich unten im Tal der Crooked River gemächlich in seinem Bett räkelte, begeisterten uns die rauhen majestätischen Felsspitzen mit ihrer changierenden Farbgebung in gelb-rot-braun Tönen, die wir hier in der Gegend von Oregon eigentlich so nicht erwartet hatten.
Nach einer kurzen Pause oben am Plateau folgten wir dem Misery Trail, der zielstrebig bergab verlief und nunmehr keine Schweißausbrüche mehr verursachte. Wir beobachteten die mutigen Kletterer, die an den Felsspitzen nach oben strebten und genossen die herrliche Landschaft, egal wohin man blickte. Der Trail führte hinunter zum Crooked River, wo es natürlich wieder mehr Leute gab , wo sich uns aber nun das Bild einer lieblichen Flusslandschaft bot. Welch ein Kontrast zu der soeben erlebten bergigen Felslandschaft.
Gesäumt von Wiesen und eingeräumt von hohen Felsen schlängelte sich der Fluss durch das herrliche Tal und verlieh dem Wild-West-Feeling noch einen romantischen Touch.
Nach guten acht Kilometern waren wir wieder am Parkplatz, also kein sehr langer, aber doch sehr abwechslungsreicher Hike, der uns ungemein gut gefallen hatte.
Die Weiterfahrt Richtung Portland verlief durch seine unterschiedlichen Landschaften ebenso kurzweilig. Zunächst begeisterten uns noch Lavagestein mit wilden Schluchten, sodann folgten hügelige Felslandschaften und geradezu alpenländisch anmutende Gegenden mit hohen Kieferbäumen.
Inmitten des Mount Hood National Forest gelegen machten wir noch einen kleinen Zwischenstop am Frog Lake, von dem aus wir einen wunderbaren Ausblick hinüber zum Mount Hood genossen. 70 km östlich von Portland gelegen ist er mit seinen 3.435 m der höchste Berg in Oregon und setzte nochmals einen alpinen Kontrapunkt an diesem kontrastreichen Reisetag.
Um 17 Uhr erreichten wir schließlich Portland, die Hauptstadt Oregons, wo wir im Clarion Inn and Suites im Ortsteil Clackamas ein sehr schönes und großzügiges Zimmer beziehen konnten. Gerade richtig, um unser Auto auszuräumen und das Gepäck neu zu ordnen, damit es bis Sonntag wieder flugfertig in die vorhandenen Koffer verpackt werden konnten.
Hier ließen wir den Tag entspannt ausklingen und freuten uns auf die Erkundung von Portland am nächsten Tag.
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