Titus Canyon Road

Death Valley, CA

Als wir Las Vegas um 8.15 Uhr verließen hatte es bereits 30 Grad und es war geradezu eine Erholung, die knapp 200 km Richtung Beatty, Nevada, im klimatisierten Auto zu absolvieren. Um 11.30 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht, diesen kleinen Ort mit etwa 1.200 Einwohnern, am Flüsschen Amargosa River gelegen, der ein idealer Ausgangspunkt für den angrenzenden Death Valley National Park darstellt. Viele Hotels und Motels, Geschäfte und Restaurants gibt es hier, dazu einen Flugplatz, ein Senior Center und sogar ein kleines Museum... wir waren erstaunt.

 

Bis zum Abzweig Titus Canyon Road waren es nun nur noch sechs Meilen und wir freuten uns einzutauchen in die Welt der Off-Roader. 

Über eine Länge von 44 km würde uns nun diese One-Way-Dirt-Road von Ost nach West durch eine beeindruckende Naturlandschaft führen. Zerklüftete rauhe Berge, farbige Felsformationen, eine Geisterstadt, wüstenhafte Vegetation und spektakuläre Canyon Narrows warteten darauf von uns entdeckt zu werden.

 

So beeindruckend und begeisternd die Landschaft auch war, das Fahren selbst erforderte Rays höchste Konzentration. Auf rauher Piste mit ausgefahrenen Spurrillen und Geröll, spitzen Steinen und Schlaglöchern, aber auch begleitet von farbenprächtigen Felsen wohin das Auge reichte, eroberte unser Tahoe die Grapevine Mountains bis hinauf zur Passhöhe. Dort wurden wir mit phantastischen Ausblicken belohnt, die trotz 46 Grad Celsius immer wieder einen Fotostop notwendig machten.

Nun führte die Straße wieder bergabwärts, was fahrtechnisch nicht weniger anspruchsvoll war, wir passierten die Ghosttown Leadfield und erreichten schließlich den Abzweig zum Titus Canyon. Grau-schwarze Kalksteinfelsen in verschiedenen Schichten erhoben sich majestätisch, mächtig und fast schon bedrohlich  auf beiden Seiten der Straße, die sich in vielfältigen Kurven durch die Felsen schlängelte. Und schließlich das Finale auf den letzten 2,5 km, dem engsten Teil des Canyons, den Narrows. An manchen Stellen trennten hier die Felswände weniger als sechs Meter voneinander, kein Sonnenstrahl verirrte sich hier mehr und es war tatsächlich etwas kühler geworden... und obwohl wir in einem für unsere Begriffe großen Auto saßen fühlten wir uns wie Mikro-Organismen im großen Universum. Beeindruckend und toll war das.

Als wir nach 3,5 Stunden wieder Teer unter den Reifen hatten waren wir froh, der Zivilisation wieder etwas näher zu kommen und ohne Panne über diese anspruchsvolle Piste gekommen zu sein. Die nun folgende Fahrt durch das herrliche Death Valley war nun fast schon beschaulich und entspannend und endete in Parumph, wo wir die Nacht verbrachten um am nächsten Tag die knapp 300 km bis St George in Utah zu absolvieren.

 

In St. George angekommen gab es erstmal keine großen Pläne, und wir hatten genügend Zeit für eine Erkundung dieser hübschen Stadt, für Einkäufe und zur Vorbereitung unserer Hikes für die kommenden Tage.