1. Red Canyon - Escalante River Trail
2. Hiking Coyote Gulch - Jacob Hamblin Arch
Ein bißchen wehmütig ware wir schon, als wir Page an diesem herrlichen sommerlich warmen Morgen verließen. Noch einmal fuhren wir die US 89 Richtung Kanab und nahmen Abschied von dieser herrlichen Gegend, die uns auch diesmal wieder so viele unglaubliche Momente bescherte.
Nach so viel Offroad-Fahrerei in den letzten Tagen hatten wir uns entschieden diesen Reisetag gemütlich anzugehen und unsere Fahrt gemütlich und ruckelfrei auf Beton fortzusetzen. Und wir genossen diese beeindruckend schöne Fahrt durch eine höchst reizvolle Landschaft mit abwechslungsreicher Szenerie. Waren zunächst die roten Felsen der Vermilion Cliffs unsere Begleiter, veränderte sich das Landschaftsbild bei zunehmenden Höhenmetern. Auf ca. 2.500 Metern Höhe inmitten des Dixie National Forest fanden wir uns auf einmal in einer saftig grünen Gebirgslandschaft wieder, die die wüstenhaften Eindrücke der letzten Tage schnell in den Hintergrund rücken ließen. Hier plätscherten Bächlein, hier weideten Rinder auf üppigen Weiden, hier gab es stolze Holz-Blockhäuser, die von Wohlstand und gehobener Zivilisation zeugten. Die Temperaturen waren auf 26 Grad gesunken, und uns war klar, dass die Sommer hier - zumindest klimatisch betrachtet - weniger kraftraubend waren.
Als wir schließlich in die US 12 einbogen und die rosaroten Felsspitzen des Bryce Canyon unübersehbar zu uns herüber leuchteten, waren wir restlos begeistert von dieser kurzweiligen Fahrt heute. Und da wir noch Zeit hatten gab es nun erstmal einen Zwischenstop am Red Canyon, der wegen seiner Nähe zum Bryce-Canyon NP vollkommen unberechtigt oftmals links liegen gelassen wird.
Nur wenige Schritte vom Parkplatz aus betraten wir den Canyon, dessen Zugang vom Talboden aus erfolgt. Das Flussbett des Paria Rivers war auch diesmal vollkommen trocken, und problemlos konnten wir ein paar kleinere , für Touristen aufbereitete Hikes unternehmen. Nach der Autofahrt war es für uns eine willkommene Abwechslung, sich ein wenig die Füße zu vertreten, und so spazierten wir hinauf auf die Hochebene, wo sich tiefrot farbene Felsnadeln anmutig und in bizarren Formationen in den strahlend blauen Himmel reckten.
Wasser, Wind und Eis haben auch an dieser Stelle wieder ganze Arbeit geleistet und eindrucksvolle Hoodoos gebildet. Und auch wenn die Dimensionen hier mit einem Bryce Canyon sicherlich nicht zu vergleichen sind, uns gefiel es hier und wir nahmen uns Zeit, immer wieder neue An- und Aussichten in diesem Felsenlabyrinth zu entdecken.
War die Fahrt bisher schon wunderschön und voller Gegensätze gewesen, die letzten fünfzig Kilometer zu unserem Tagesendziel Escalante waren dann ein einziger farbenfroher Landschaftstraum, der mit Worten wahrhaft schwer zu beschreiben ist.
Das Grand Staircase NM mit seinen Farben in weiß, gelb und grün auf der einen Seite, das rosarot des Bryce Canyons auf der anderen Seite tauchte die Landschaft ein in ein unfassbar schönes Farbenspiel. Anmutig, majestätisch, monumental, erhaben und geheimnisvoll präsentierte sich die Natur, die hier zwei gegensätzliche und gleichermaßen grandiose Naturschönheiten zu einer Einheit verknüpfte. Begeistert und tief beeindruckend rollten wir dahin und genossen jeden einzelnen Kilometer dieser herrlichen Fahrt.
Um 15 Uhr erreichten wir das Circle D - Motel in Escalante, absolvierten den Check-In und berieten, was wir andiesem angebrochenen Nachmittag noch tun könnten. Gerne hätten wir uns im Kiva Coffeehouse einen Kaffee gegönnt, doch war mal wieder - Dienstag! - Ruhetag, und so entschieden wir uns für einen kurzen Ausflug in dieNatur. Der Trailhead zum Escalante River Trail war schnell gefunden, und schon nach wenigen Metern zeigte sich, dass dieser Trail eine erfrischende Angelegenheit sein sollte. Wir durchwateten den Escalante River und genossen das klare kühle Nass an unseren Füßen. Auf einem schmalen sandigen Pfad ging es voran, begleitet vom lieblich saftigen Grün der am Wasser üppig gedeihenden Pflanzen, von munterem Vogelgezwitscher und Grillengezirpe, und natürlich gab es immer wieder Ausblicke auf die roten Fels. Und weil es heiß war und das Wasser des Flüssleins so angenehm kühl, wanderten wir schließlich im Wasser entlang und genossen auf diese Weise die Hitze dieses herrlichen Sommertags.
Wieder im Motel angekommen ließen wir den Abend kulinarisch im Cowboy Blues Restaurant ausklingen, machten Pläne und Vorbereitungen für den nächsten Tag, der wieder etwas anstrengender werden sollte.
Nachdem es am Vortag etwas gemütlicher und entspannter zugegangen war hatten wir heute wieder große Pläne. Um 5 Uhr bereits läutete der Wecker und eine knappe Stunde später rollten wir mit unserem Tahoe erwartungsfroh einem wüstenhaft heißen Tag entgegen. Als wir in die Hole in the Rock Road abbogen hatte es bereits hochsommerliche 22 Grad und der Sonnenaufgang belohnte uns Frühaufsteher mit einem stimmungsvollen rosa-orange-roten Himmel. 52 Kilometer ruppige Staubpiste lagen nun vor uns, und auch wenn die harte Washboard-Strecke unseren Knochen einiges abverlangte, wurden wir doch entschädigt von der abwechslungsreiche Farbenpracht der uns begleitenden Felswände des Kaiparowits-Plateaus, das einen geradezu lieblichen Kontrast zu unserer holprigen Fahrt bot.
Wir verließen die HitRR in Richtung Chimney Rock, dessen hochaufragende Statur wir bereits aus der Ferne erkennen konnten. Dort hinten war unser Trailhead, also nur noch einen Katzensprung entfernt. Allerdings hatte dieser letzte Teil es nun doch noch in sich, mussten wir doch nun eine Strecke von zwei- bis dreihundert Metern hügeliges und tiefsandiges Terrain überwinden. Auch wenn wir die Sorge um unsere Reifen seit der letzten Panne hartnäckig mit im Gepäck hatten, wir wollten weiter, und so kurz vor dem Ziel aufgeben kam nicht in Betracht. Zumindest nicht, wenn man Ray als Reiseführer dabei hat ;-)).
So hieß es nun nochmals den Gegenverkehr checken, festhalten, und drauf aufs Gas, denn nur mit vollem Drive würden wir die steilen Ups and Downs in einem Zug nehmen können. Und so war es auch. Ziel- und fahrsicher wie immer fand Ray die beste Spur und steuerte unser Fahrzeug sicher und ohne Kollateralschäden über dieses grenzwertige Sandstück. Der Chimney Rock war nun zwar näher gerückt, allerdings blieb die Piste weiter tiefsandig, teilweiwse mit felsigem Gestein durchsetzt. Und da wir unser Glück nicht zu sehr herausfordern wollten entschlossen wir uns nun das Auto vorzeitig abzustellen und das letzte Teilstück von knapp zwei Kilometern zu Fuß zum Trailhead zu gehen.
Den Chimney Rock vor Augen stapften wir los, beeindruckt von der unendlichen Weite, die uns allüberall umgab. Diese unglaubliche Stille, das Wissen um die Abgeschiedenheit dieses Stückchen Natur und die Erkenntnis, welch kleine Lebewesen wir Menschlein hier fernab von jeglicher Zivilsation doch sind, faszinierten uns. Hier war kein Ort für große Worte, und so trabten wir schweigend nebeneinander her, Schritt für Schritt, und wunderten uns, dass dieser schon so nah geglaubte Chimney Rock einfach nicht näher kommen wollte. Auch dies ein Beweis für die unendlichen Dimensionen dieser geheimnisvollen und Ehrfurcht einflößenden Naturlandschaft.
Nach einer Dreiviertelstunde hatten wir den eigentlichen Trailhead erreicht, die Sonne brannte bereits gewaltig vom Himmel, wir schwitzten und erste Müdigkeitserscheinungen waren nicht zu übersehen. Nicht umsonst hatten wir heute die Trinkblasen und jede Menge zusätzliche Wasserflaschen mit "an Bord", wir würden sie brauchen, das war klar.
Vom Trailhead aus, an dem keine Trail-Register oder Wegmarkierungen erkennbar waren, ließen wir unseren Blick in die Ferne schweifen. Eine geheimnisvolle karge Steinwüste breitete sich vor unseren Augen aus, dicht aneinander gedrängte Hügelchen in leuchtendem Rot, eine fast unheimlich wirkende Steinlandschaft. Nach Ray's Planungen sollte dort unten die Coyote Gulch sein, und im Verlauf nochmals "irgendwo" der Jacob Hamblin Arch. Unter Einbeziehung des GPS lag lediglich ein Weg von etwa 6,5 km vor uns, der sich allerdings durch unseren Eingangshike nun auf 9 km verlängerte. Was sich zunächst nicht so dramatisch anhörte...
Schnell war uns klar, dass wir den ursprünglich für den Abstieg geplanten Hurricane Wash verpasst hatten, doch schließlich führen viele Wege zum Ziel, und Dank Ray's immer wieder erstaunlicher Scoutqualitäten kletterten wir einen anderen namenlosen Wash hinab in die Coyote Gulch. Brainrockartige Felsen, Slickrock und ein permanentes Um- und Überklettern von Waterholes machte den kurzen, aber steilen Abstieg abwechslungsreich, aber auch - zumindest für meine Wenigkeit - durchaus anstrengend.
Unten angekommen änderte sich das Landschaftsbild von einer monotonen Steinwüste in eine liebliche Flusslandschaft, die wir bei nunmehr bereits 37 Grad im Schatten als fast erfrischend zur Kenntnis nahmen. Erinnerungen an den kleinen Hike zum Broken Bow Arch kamen auf, allerdings waren wir diesmal von entschieden monumentaleren Felswänden umgeben.
Diese leuchteten in tiefem Rot und reflektierten die Sonnenstrahlen auf den Canyonboden, wo sich zwei einsame Hiker unermüdlich den Weg entlang des munteren Bächleins suchten. All dies immer wieder aufgelockert durch das helle frische Grün von Schilfgräser, Sträuchern, Gräsern, die am Rande des Bächleins offenbar sehr gute Wuchsbedingungen hatten.
Immer wieder mussten wir das Wasser überqueren, was Spaß machte, allerdings auch viel Zeit in Anspruch nahm. Wir folgten den Windungen des Bächleins, stapften voran, immer dankbar, dass die Felswände uns regelmäßig mit schattigen Abschnitten verwöhnten. Insgesamt ein grandioses Schauspiel für das Auge, faszinierend und dramatisch.
Als der Jacob Hamblin Arch nach fünf Stunden Fußmarsch noch immer auf sich warten ließ boykottierte ich den Weitermarsch, und auch Ray war fast schon so weit aufzugeben. Aber die Neugier trieb ihn letztlich voran, und die Tatsache, dass unser Ziel nicht mehr weit sein KONNTE, ließen ihn weitergehen. Nach etwa noch einem weiteren Kilometer hatte er es dann auch tatsächlich geschafft, der Jacob Hamblin Arch lag vor ihm. Ein beachtlicher Natursteinbogen inmitten dieser Wildnis, den Ray nun ganz für sich alleine hatte. Und damit ich wusste, was ich verpasst hatte, ließ er natürlich auch seinen Fotoapparat nochmal richtig glühen, bis er dann müde, aber glücklich und zufrieden, zu mir zurückkehrte.
Der Rückweg hatte es dann ebenso in sich. Die Hitze war nicht weniger geworden, dazu unsere Ermüdung durch den langen Marsch, da musste Mann/Frau nun doch ein wenig die Zähne zusammenbeißen. Während das Stück am Bachlauf zwar langatmig, aber doch bequem zu gehen war, war der letzte Aufstieg zum Trailhead mehr als heftig. Zum Glück hatten sich nun ein paar Gewitterwolken gebildet, die uns ein wenig "kühlenden" Schatten boten. Und zum Glück fand sich noch ein klebrig-warmes Power-Gel im Rucksack - lecker!!! - ,welches den Hikerturbo nochmals ankurbelte. Schritt für Schritt kletterten wir nach oben, dem Track-Back-Modus des GPS folgend, wobei meine Wenigkeit immer wieder den bei solchen Unternehmungen erprobten 4-Wheel-Drive aktivierte.
Oben angekommen verfluchten wir den Moment, wo wir das Auto 2,5 km vor dem Trailhead abgestellt hatten. zu schön wäre es gewesen, jetzt von unserem Tahoe in Empfang genommen zu werden! Aber es half nix, wir mussten weiter, und gerade diese letzten Meter schienen unendlich zu sein. Bei satten 45 Grad ohne Aussicht auf ein schattiges Plätzchen schleppten wir uns vorwärts, leerten die letzte Wasserreserven und selbst Ray musste zugeben, dass er seine Leistungsfähigkeit bei dieser außerordentlich starken Hitze überschätzt hatte.
Ganz klar, dass bei Rückkunft am Auto zunächst mal die Kühlbox im Mittelbox unseres Interesses stand, wo wir unsere glühenden Körper wieder auf einigermaßen Normaltemperatur herunter kühlten, bevor wir uns auf die Heimfahrt machten.
Als wir um 17.30 Uhr wieder Escalante erreichten waren wir fast zwölf Stunden unterwegs gewesen und blickten erschöpft, aber auch glücklich auf einen ereignisreichen Tag zurück. So hinreißend und faszinierend die Stille und Einsamkeit der Wüste sein mag, jetzt wussten wir die Annehmlichkeiten der Zivilisation wieder zu schätzen und genossen es, nach einer kühlenden Dusche zu regenerieren und unsere müden Körper mit gut Essen und Trinken zu verwöhnen.
Nach dem Kraftakt des Vortages war heute in Abbänderung aller vorhandenen Planungen Ausruhen angesagt, der Hike zum Reflection Canyon würde bis zu unserem Wiederkommen warten müssen... .
So schliefen wir uns aus und genossen ein ausgiebiges Frühstück in der Eatery unseres Motels Circle D. Da es schon wieder auf die 30 Grad Celsius zuging suchten wir uns ein beschattetes Plätzchen auf der Terrasse und planten den vor uns liegenden Tag.
Die Entscheidung war schnell gefallen, und so saßen wir um 10 Uhr in unserem Tahoe und gondelten gemütlich und zufrieden Richtung Hell's Backbone Road, eine Offroadstrecke, die uns eine vollkommen andere Seite des Grand Staircase NM präsentierte. Über eine Strecke von ca. 60 Kilometern wurde diese Straße in den Dreißiger Jahren erbaut und verband bis zur Fertigstellung des US-Highway 12 die beiden Städte Boulder (Utah) und Escalante (Utah) auch für den Autoverkehr miteinander.
34 Grad zeigte das Thermometer, und auf einer breiten Washboard-Road ratterten wir, eine dicke Staubwolke hinter uns her ziehend, durch die prächtige Natur. Gleich auf den ersten Kilometern, der Straße immer bergauf folgend, waren wir fasziniert von dem herrlichen Farbenspiel der uns begleitenden monumentalen Felswände. Da die Road aber durch den Dixie National Forest führte dominierten hier nicht die Felsen, sondern üppige Wälder mit viel Schatten spendenden Bäumen prägten unsere Fahrt. Hier musste man langsam fahren, denn rechts und links von der Fahrbahn weideten Kühe, die nicht besonders viel von den Vorfahrtsregeln im Straßenverkehr hielten. Doch da die Strecke schmäler und kurvenreicher wurde war schnelles Fahren nunmehr ohnehin nicht mehr möglich, und so genossen wir dieses herrliche Stückchen Natur, die nicht umsonst als eine der "most scenic backways in Utah" beschrieben wird.
Auf der Mitte der Strecke erreichten wir als Höhepunkt dieser Fahrt die alte hölzerne Hell's Backbone Bridge, von der aus wir spektakuläre und begeisterde Ausblicke in die rauhen Canyons der Box-Death Hollow Wilderness Area im Süden sowie in die roten Felsen des Sun Creek im Norden genossen. Dies alles begleitet von üppigen Wäldern mit weißstämmigen Espen mit einer geniale Fernsicht hinüber zum Abajo Mountain und dem Burr Top.
Und da es auf fast 2.800 Metern Höhe gerade noch 20 Grad Celsius hatte konnten wir an diesem herrlichen Ort gut und gerne eine Weile verweilen und die Fotoapparate glühen lassen.
Um 12.30 Uhr hatten wir die US-Highway 12 wieder erreicht und widmeten uns dem Städtchen Boulder, welches mit seinen gepflegten Häusern und Ranches ein perfektes Westernfeeling und Cowboyambiente vermittelte.
Heute hatte auch das Kiva Koffeehouse geöffnet, und wir nutzten die Gelegenheit, bei einem wirklich leckeren Capucchino den schönen Ausblick hinunter zum Escalante River sowie die Gesellschaft munterer Chipmunks zu genießen.
Der Tag war jung, und wir nutzten ihn zum Besuch des Heritage Centers sowie des Visitor Centers, wo wir noch viele interessante Details über die früheren Siedler erfuhren, die durch ihren abenteuerlichen und mutigen Zug über die Hole in the Rock Road diese begnadete Naturlandschaft mit seinen unwegsamen Schluchten und Terrains mit fast schon übermenschlicher Willenskraft und viel Mut erfolgreich durchquerten.
Nach einem leckeren Pizza beim "Outfitter" rundeten wir diesen entspannten Tag mit einer Fahrt zum Viewpoint an der US 12 ab, von wo aus wir den Sonnenuntergang fast für uns alleine genießen konnten.
Nachdem wir gestern ein wenig planlos in den Tag hinein gelebt und alles etwas langsamer hatten angehen lassen waren wir heute wieder in bester Hiker-Laune.Wir fühlten uns fit und ausgeruht, und nach einem nur kurzen Frühstück machten wir uns bereits um 8 Uhr auf den Weg zu unserem Trailhead, der uns in Richtung Hell's Backbone zum Trailhead des Lower Box Canyon in der Death Hollow Wilderness führte.
Die Anfahrt war nur kurz, so dass wir bereits um 8.45 Uhr "ready for hiking" waren. Dass es wieder ein herrlicher sonnenverwöhnter Tag war, muss an dieser Stelle wohl kaum erwähnt werden. Es würde wieder heiß werden, sehr heiß, was auch der Grund war, warum wir uns heute einen schattigeren Hike ausgewählt hatten.
Da der gesamte Hike vom Lower Box zum Upper Box Trailhead insgesamt 8,8 Meilen (einfache Wegstrecke) ausmachte und wir natürlich nur EIN Fahrzeug hatten beschränkten wir uns auf einen Teil dieses Hikes, der sich als überwiegend sandiger bzw. waldiger Pfad am Pine Creek entlang schlängelte. Und in anbetracht der Hitze machte es natürlich Spaß, so viel üppiges, fröhlich dahin plätscherndes Nass in der Nähe zu wissen. In einem Laune machenden Wechsel von bergauf und bergab und immer wieder notwendigen Bachüberquerungen marschierten wir voran und hatten Spaß daran, in dieser herrlichen Landschaft unterwegs zu sein. Natürlich gehörten auch"sanfte" Kletterpartien über Slickrocks oder sonstiges Gestein zum Programm und sorgten dafür, dass es uns nicht langweilig
Wie anders die Landschaft hier war als die sandige Wüstenlandschaft entlang der HitRR. Hier gab es Wasser, hier war der Creek gesäumt von üppigem Grün, hier gab es blühende Sträucher und Kakteen, zwitschernde Vögel, Libellen, Schmetterlinge, Chipmunks... hier war Leben! Dazu riesigie Ponderosa Pines, die uns mit einem unwiderstehlichen Kiefernduft verwöhnten. Hier konnte man einfach nichts anderes als Glücksgefühle entwickeln und den Wunsch, die Zeit einfach anhalten zu können!
Für den passenden Kontrast sorgten die uns begleitenden mächtigen Felswände des Canyons mit ihrem Farbenspiel von gelblich-ocker bis rosarot. Und führte uns der Pfad dann doch mal ein wenig abseits vom Creek hörten wir immer noch sein Gurgeln und Rauschen. Wie erfrischend sich das anhörte - trotz der Außentemperaturen!
Gerne hätten wir den gesamten Hike absolviert, doch knapp 18 Meilen sind für einen einzigen Tag doch etwas viel, und wie gesagt, wir hatten ja nur EIN Auto. So machten wir nach drei Stunden und insgesamt siebzehn Crossing-Overs (!) kehrt und genossen nochmals denselben Weg in die andere Richtung.
Um 14 Uhr hatten wir wieder unser Auto erreicht, und da der Tag noch jung war fuhren wir nach einer kurzen Erfrischungspause noch ein Stückchen weiter. Diesmal bogen wir jedoch nicht rechts ab zur Hell's Backbone Bridge, sondern fuhren geradeaus weiter. Große Ponderosas säumten die steil ansteigendende Forststraße, es war wieder merklich kühler geworden, und wir waren begeistert, als sich vor unseren Augen dieser liebliche kleine, vollkommen naturbelassene, tiefblaue See, der Posey Lake, vor uns ausbreitete.
Ein kleines Paradies inmitten einer grandiosen Waldlandschaft. Kein Wunder, dass wir hier Väter mit ihren Buben beim Fischen beobachten konnten. Diese Gegend lud ein zur Naturerkundung, zum Baden, Bootfahren, Reiten und vielem mehr. Hier schien die Welt noch in Ordnung, und wir wünschten uns selbst mit unserem RayMo hier sein zu können, um von diesem Punkt aus die weiteren Geheimnisse dieser herrlichen Gegend erkunden zu können.
Wieder zurück in Escalante, wo wir uns nochmal ein leckeres Pizza schmecken ließen, blickten wir einmal mehr zurück auf die herrlichen Tage, die uns ein so grandioses Kontrastprogramm an Naturerlebnis beschert hatten. Und uns war klar, dass Escalante auch künftig immer wieder eine Reise wert sein würde. Wir hatten in den letzten Tagen wieder so viel Neues gesehen, doch die "ToDo-Liste" ist noch lange, und deshalb..... ganz sicher, Escalante, good-bye... but we'll come back again... soon ;-))).
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