Leprechaun Canyon - Muley Point

Als wir an diesem Morgen bereits um 7 Uhr Hanksville verließen war der Himmel wieder strahlend blau, doch von tropenhaft-heißem Klima der letzten Tage verwöhnt, empfanden wir die gerade mal 16 Grad dieses Morgens als außergewöhnlich kühl. Fast als hätte das nicht stattgefundene Gewitter die Luft gereinigt genossen wir die frische klare Luft, die die Farben der Landschaft brillant und strahlend erscheinen ließ. 

 

 

Unser erster Stop gehörte heute dem Trailhead zum Leprechaun Canyon, der ca. 50 km südlich von Hanksville direkt am Highway 95 gelegen ist. Ein Slot-Canyon, der zuletzt durch einige dort gedrehte Filmszenen des Films "127 Hours" breitere Bekanntheit erfuhr und deshalb auch zunehmend von Touristen besucht werden soll. Nachdem wir heute sehr früh dran waren hatten wir das Glück ganz alleine zu sein und machten uns erwartungsfroh auf den Weg.

Direkt vom Trailhead aus führte ein schmaler sandiger Pfad in nordöstliche Richtung, dem wir zum Großteil am Wash entlang folgten. Nach kurzen Verirrungen und einer kleinen Kletterpartie erreichten wir nach einem knappen Kilometer den Eingang zum Canyon, der zunächst gar nicht so besonders spektakulär schien. Doch schon nach den ersten Schritten innerhalb dieses tiefroten Traums rückten die Felswände zusammen und die fotogenen Impressionen dieses Slots versetzten uns in helle Begeisterung.

Alles, was man an einem Slotcanyon liebt, alles, was einem an dieser spektakulären Natur fasziniert lag hier auf wenigen hundert Metern vor unseren Augen. Begleitet von hochaufragende Felswände in unglaublich tiefem Rot, die sehr schnell sehr eng wurden, schlängelte sich der Slotcanyon in beeindruckenden Windungen durch die Schlucht. Wir folgten dem Weg und betrachteten fasziniert die bedrohlich wirkenden Gesteinsbrocken, die beim Absturz zwischen den eng stehenden Felswänden stecken geblieben waren.

inmal mehr sahen wir vor unserem geistigen Auge tosende Wassermassen durch den Canyon rauschen. Diese Vorstellung steigerte sich, als der Canyon sich zu einer schwarzen lichtundurchlässigen Röhre verengte. Beim Blick in diese Röhre, von der wir heute wissen, dass sie etwa 50 Meter lang gewesen wäre, konnte man kein Licht am Ende erblicken, und für mich war klar,dass hier für mich das Ende des Canyons erreicht war. Unheimlich und mystisch war es hier, geheimnisvoll und faszinierend. Ein bemerkenswerter Ort, wild und absolut Respekt einflößend. Phantastisch. Ray machte natürlich noch einige weitere Gehversuche, doch da wir leider keine Taschenlampe dabei hatten verzichtete auch er aufs weitere Erkunden der Dunkelheit und genoss mit mir auf dem Rückweg nochmals die imposantesten Momentaufnahmen dieses kontrastreichen Canyons.

Nach ca. zwei Stunden erreichten wir wieder unser Fahrzeug und beeindruckt von den Schönheiten dieser einzigartigen Landschaft setzte wir unsere Fahrt Richtung Farmington vor. Wir folgten dem Highway 95, der uns noch ein letztes Mal durch eine einmalige Landschaft aus rotem Fels führte. Hier musste man nicht reden, hier wurden wir aufgefordert einfach nur zu genießen. Und das taten wir.


Kurz bevor wir über die US 261 den Moki Dugway erreichten nahmen wir uns Zeit für eine Fahrt zum Muley Point Overlook, eine Aussichtsplattform, die wir bisher immer außen vor gelassen, von der wir aber schon sooo vieles gehört hatten. Und tatsächlich waren auch wir begeistert, welch herrlicher Ausblick uns hier erwartete. Von einem riesigen Plateau aus - dem Muley Point - bot sich ein weiter Ausblick in die wüstenhafte Landschaft des südlichenUtahs sowie des nördlichen Arizonas. Unser Blick wanderte hinüber zum Monument Valley, zum Valley of the Gods, zum Navajo Mountain und den Goosenecks, die der San Juan River tief in den Fels gemeißelt hatte. Wieder so ein begnadeter Moment auf dieser Reise, der uns begeistete und den wir - fast - mutterseelenallein genießen konnten. Und weil es im Moment keinen besseren Ort dafür gebeten konnte nutzten wir diese herrliche Location für eine kurze Rast.

Um 13.45 schließlich hatten wir nach einer unspektakulären gemütlichen Weiterfahrt das La Quinta Inn in Farmington erreicht. Wir bezogen ein großzügiges hübsches Zimmer, und da wir für heute keine größeren Pläne mehr hatten, kam uns der einladenden Poolbereich des Motels gerade Recht. Wir machten es uns am Pool gemütlich und ließen die schönen Erlebnisse dieses Fahrtags nochmals an uns vorüberziehen.

Den Abend beschlossen wir bei einem überaus leckeren Abendessen bei "Tequila's", einem benachbarten mexikanischen Restaurant, sowie bei einem selbstgebrauten Cocktail aus Ray's Kühlbox, den wir im wohligen Ambiente eines lauen Sommerabend am Pool zu genießen wussten.

 

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