1. Coral Pink Sand Dunes State Park
2. Cottonwood Canyon Road - Cottonwood Narrows - Hackberry Canyon
4. Water Hole Canyon - Nautilus - New Wave
Noch immer berauscht von den schönen Eindrücken des Vortages starteten wir nach einem klassischen "continental" Super-8-Frühstück bei bester Reiselaune sehr früh in diesen Reisetag Richtung Page. Und da er mehr oder weniger auf der Strecke lag und wir heute nichts Größeres geplant hatten statteten wir dem Coral Pink Sand Dunes State Park einen kurzen Besuch ab. Natürlich war uns klar, dass der frühe Morgen nicht gerade die ideale Zeit war für einen Besuch, würde doch das "Pink" der Sanddünen in diesem grellen Morgenlicht sicherlich nicht zur Geltung kommen. Andererseits waren zu dieser frühen Stunde auch noch keine ATV-Freaks unterwegs, die an dieser Örtlichkeit normalerweise mit viel Lärm und Gestank ihr Unwesen treiben, so dass wir dieses schöne Stückchen Natur fast für uns hatten.
Bei strahlend blauem Himmel und herrlichen 27 Grad machten wir uns auf den Weg, und bereits nach wenigen Schritten leicht bergan stapfend durch den tiefen Sand machte es sich bemerkbar, dass wir unseren Körpern am gestrigen Tag doch einiges abverlangt hatten. Hey war das anstrengend, zwei Schritte vor, einer zurück, welch eine schweißtreibende Angelegenheit an diesem jungen Tag! - bei aller Schönheit der Natur - auf großartige Dünenwanderungen stand uns heute kein Sinn, das menschliche Fahrwerk war müde, die gut gefüllte Kühlbox im Auto lockte, so dass wir schon nach einer knappen Stunde zum Parkplatz zurückkehrten.
Der US 89 folgend genossen wir nun die abwechslungreiche Fahrt durch die herrlichen Landschaft Utahs und Arizonas, die uns einmal mehr mit reichlich roten Steinen verwöhnte. Von Kilometer zu Kilometer wurde die Vorfreude größer und wir konnten den ersten Blick auf das strahlende Blau des Lake Powell kaum erwarten. Der jedoch auf sich warten ließ.... das konnte doch nicht sein... normalerweise gab es doch schon so früh die ersten Ausblicke hinüber zum See... Doch diesmal, auf der Höhe des Lone Rock umrahmte wegen des geringen Pegelstands des Sees lediglich ein schmaler trauriger blauer Saum diesen beeindruckenden Felsen. Und auch der Castle Rock ragte erheblich weiter aus dem Wasser als wir es sonst kannten. Konnte das sein?
Nach einem Bummel durch die Geschäfte von Page und einem ausführlichen Einkaufsstopp im Walmart checkten wir in "unserem" Marriott-Hotel ein, gönnten uns eine kräftige Brotzeit und verzogen uns zum Relaxen an den Hotelpool. Hier konnten sich unsere müden Knochen erholen, hier konnten wir den schönen Erlebnissen der vergangenen Tage nachhängen und Pläne schmieden für die nächsten Tage. Welch ein herrlicher Urlaub!
Den Abend verbrachten wir dann bei anregender Unterhaltung im Rahmen eines Mini-Foren-Treffens mit Silke, Caro und Malte bei "unserem" Mexikaner, wo wir bei leckerem Essen und Trinken einen lebhaften undkurzweiligen Erfahrungsaustausch betrieben. Schön war's - Danke Euch drei für den schöen Abend - und jederzeit gerne wieder....
.... Cottonwood Narrows - Hackberry Canyon
Nachdem wir die letzten Tage stets mit den Hühnern aufgestanden waren ließen wir es heute etwas langsamer angehen und es war bereits 9.30 Uhr, als wir uns Richtung Cottonwood Canyon Road in Bewegung setzten. Das Thermometer zeigte bereits jetzt satte 32 Grad und es war klar, dass es ein schweißtreibender Tag werden würde.
Bedingt durch das seit Wochen trockene Wetter in dieser Gegend befand sich die CCR in einem geradezu autobahnähnlich gut befahrbaren Zustand, und die Schönheit dieser begnadeten Landschaft zog uns recht schnell wieder in ihren Bann. So genossen wir die Fahrt, beginnend mit den düsteren Badlands zu Beginn der Road, bis weiter über die stetig zunehmende Farbenpracht der Waterpocket Fold, die ihren Höhepunkt im Cockscomb fand. Auch wenn wir die Gegend schon kannten, wir konnten nicht genug bekommen von diesem Farbenspiel und der prallen Aneinanderreihung von Naturschönheiten. Wow, war es schön hier, immer wieder, und immer wieder neu, welche Glücksgefühle......
.... bis wir am Cockscomb einen Zwischenstop einlegten. Wir sprangen froh gelaunt und fast überdreht aus dem Fahrzeug, als ein fassungsloses "Nein" die herrliche Naturlandschaft erbeben ließ. Ray war es, der diesen Unfrieden verbreitete, doch es dauerte nicht lange, bis ich gleichermaßen ungläubig auf das linke Hinterrad unseres Tahoes blickte. Wir sahen uns an, schüttelten den Kopf, es bedurfte keiner Worte mehr, so armselig platt stand unser Fahrzeug im roten Sand. Eingerahmt von der überwältigenden Schönheit des Cockscomb. Welch eine Ironie des Schicksals.
Da half kein Jammern und kein Schreien, da half nur die nicht vorhandenen Ärmel hochkrempeln und Reifen wechseln. Was sich ganz easy anhörte, doch dauerte es eine ganze Weile, bis sich das vehement wehrende Ersatzrad von seinem plattfüßigen Herren lösen ließ. Mit Hilfe netter Amerikaner älteren Semesters, die uns mit ihrem luftigen Jeep Hilfe anboten, konnten wir schließlich dem Fachamerikanisch der Gebrauchsanleitung Herr werden und "die Sache" zu einem guten Ende bringen. Wobei positiv anzumerken ist, dass fast alle an uns vorbei fahrenden Naturgenießer hilfsbereit ihre Unterstützung angeboten hatten.
Natürlich war unser Elan für eine Weiterfahrt auf der CCR nun ein wenig gedämpft, doch boten sich auf den Weg rückwärts zwei Hikes an, die wir uns nicht entgehen lassen wollten.
Gegen 12.30 Uhr starteten wir so unseren Hike in die Cottonwood Narrows. Steil aufragende Felswändezeigten uns den beeindruckenden Einstieg in den Canyon. Riesige Felsblöcke versperrten zunächst den Weg, doch nachdem wir diese umkletterthatten und dem sandigen Pfad durch das trockene Bett des Cottonwood Creek folgten, präsentierte uns dieser nette Hike eindrucksvolle Felsformationen mit filigranen Gesteinsformationen an den Rändern der Felswände. Unter dem Eindruck dieser monumentalen Farbpracht in satten rot-gelb-orange-Tönen gewann unsere Urlaubseuphorie so langsam aber sicher wieder die Oberhand und drängte den soeben erlebten Reifen-Frust in den Hintergrund. Die Sonne stand hoch jetzt, die Felswände reflektierten die Hitze mit unnachgiebiger Stärke, und obwohl der Hike nicht lange und im Wesentlichen flach und eben verlief, bei über 40 Grad Celsius war es gut anstrengend hier zu laufen, zumal die schattigen Fleckchen hier mehr als rar waren.
Nach einer kurzen Erfrischungspause fuhren wir um 14.30 Uhr weiter zum Trailhead des Hackberry Canyon. Über einen kleinen sandigen Pfad gelangten wir hinunter in das Bachbett des Cottonwood Creek, in dessen tiefem Sand es sich etwas beschwerlich laufen ließ. Allerdings war der Weg hier von grünen Sträuchern undBäumen gesäumt, die Schatten spendeten und somit dieMöglichkeit wohltuender Schattenpausen bot. Im hinteren Teil des Canyons waren wir erstaunt, als der anfänglich tiefsandige Boden zunehmend feuchter, an gewissen Stellen geradezu naß wurde, mit der Folge, dass wir auf dem nun festen Untergrund sehr gut vorwärts kamen. Wo kam das Wasser auf einmal her? Es hatte doch schon seit etlicher Zeit nicht mehr geregnet? Wo doch alles rund herum wüstenhaft und trocken erschien?... Bedingt durch diese zunehmende Feuchtigkeit wurde natürlich auch die Umgebung immer lebendiger und grüner, was vor dem Hintergrund tiefroter Felswände wieder ein ganzes und völlig unerwartetes Naturerleben bewirkte. Hier konnte man es aushalten, trotz Hitze, hier war Leben, was sich nicht zuletzt an den tausenden von Kaulquappen in den Wasserlöchern erkennen konnte. Es war schön. Wir freuten uns... bis uns dann der Plattfuß wieder einfiel.
Als wir gegen 17.30 Uhr beim Tire-Repair von Walmart in Page ankamen waren wir skeptisch, ob man uns heute - an einem Samstag - noch würde helfen können. Doch wir hatten Glück, hatte der Shop doch heute noch bis 19 Uhr, und am Sonntag ebenso ganztägig geöffnet. So vereinbarten wir mit dem Reifenfachmann, dass wir unseren defekten Reifen vor Ort ließen, wo man versuchen wollte ihn zu reparieren oder eben - wenn nötig - auszutauschen.
Und nachdem es gestern Abend so schön gewesen und das Essen samt Margarita so lecker waren beschlossen wir den Abend mit einem weiteren Besuch im "Fiesta Mexicana".
Ein Absacker mit "Margarita a la Ray" im herrlichen Innenhof des Courtyard Marriott durfte an diesem ereignisreichen Tag natürlich nicht fehlen.
Erste Priorität galt heute natürlich unserem Autoreifen, den wir um 11 Uhr bei Walmart Tire Repair Express abholen sollten. Wie gesagt 11 Uhr - das bedeutete, dass wir viiieel Zeit hatten. Diese nutzten wir für ein ausgedehntes Frühstück bei Denny's sowie für Einkäufe bei Safeway und Walmart und waren froh, als wir letztlich unser für 140 USD neu bereiftes Fahrzeug in Empfang nehmen durften und wieder gewappnet waren für einen weiteren "Ausritt" in die herrliche Umgebung von Page. Der Alstrom Point war heute unser Ziel, ein Aussichtspunkt, den wir schon auf so vielen Fotos bewundert hatten, den wir aber bei unseren bisherigen Aufenthalten in Page nie "geschafft" hatten. Wissend, dass der Alstrom Point eine klassische Sonnenuntergangslocation ist schien der heutige Tag für dieses Unternehmen als bestens geeignet.
Nach kurzer Fahrt auf der US 89 bogen wir in Big Water nach rechts ab mit der Zielrichtung Smokey Mountain Road. Die zunächst breite Gravel Road ließ sich gut befahren, auch wenn wir eine beeindruckende Staubwolke hinter uns herzogen.
Eine mondartige geheimnisvoll wirkende Erosioslandschaft begleitete uns auf den ersten Kilometern, und einmal mehr fühlten wir uns fast alleine auf der Welt. Das Landschaftsbild wirkte mystisch und herb, doch lag gleichzeitig gerade in dieser Kargheit eine eigenartige Dynamik. Was würde uns da draußen noch erwarten?
Nachdem wir den Abzweig zur Smokey Mountain Road passiert hatten wurde die Strecke zusehens schlechter. Viele Steine, Steinplatten, Washboard und sandige Passagen wechselten sich ab und machten die Fahrerei nicht gerade zum Vergnügen (zumal dann, wenn man die Geschichte mit dem Plattfuß einfach nicht aus dem Kopf kriegen will).
Um 13.30 Uhr erreichten wir schließlich den ersehnten Wegweiser zum Alstrom Point, der a) bewies, dass wir richtig waren und b) deutlich machte, dass unser Ziel nicht mehr weit war.
Allerdings erwiesen sich dann die verbleibenden acht Kilometer als außerordentlich schlecht befahrbar, was unsere im Kofferraum hin und her springende Kühlbox mit großem Geklapper zum Ausdruck brachte und wir geradezu den Eindruck hatten mit einem Getränkelaster unterwegs zu sein.
Als wir schließlich diese berühmte Steinplatte erreichten, von der aus der ambitionierte Southwest-Hiker nur noch ca. 2,5 km von der nicht minder berühmten Aussichtsstelle entfernt ist, entschieden wir uns unser Fahrzeug stehen zu lassen und den Rest des Weges zu Fuß zu gehen. Zu riskant erschien selbst Ray das Abenteuer, mit seinem Rentalcar über Bodenwellen, Felsblöcke und scharfe Kanten zu fahren.
Die Wegstrecke war zwar nicht mehr lang und normalerweise sicher ein Klacks, bei Temperaturen um die 40 Grad ohne irgendeinem kühlenden Lüftchen erwies sich dieser Hike allerdings doch beschwerlicher als angenommen. Schließlich musste man auch auf diese kurze Strecke ausreichend Wasservorrat mit sich herumschleppen....
Schließlich erreichten wir nach einer Dreiviertelstunde das Ziel unserer Begierde, den Alstrom Point. Und der erste flüchtige Blick hinunter auf den See genügte um alle Anstrengung des Hikes hinter sich zu lassen. Wieschön das war, wie friedlich, wie monumental, wie majestätisch und herrschaftlich. Und wie klein fühlten wir uns dort oben im Bewusstsein dieser grandiosen Naturlandschaft.
Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen, machten kurz Pause, blickten auf den See... welch eine Ruhe... , doch nicht lange hielt es uns an unserem Rastplatz. Wir wollte Fotografieren, hier und dort, einmal, zweimal... wir fanden kein Ende. Wir konnten nicht genug bekommen, all das Schöne für uns und für die Nachwelt festzuhalten. Wir waren euphorisch und glücklich, gleichzeitig zufrieden und zutiefst beeindruckt von der Schönheit, die sich hier vor unseren Augen breit machte.
Als der fortschreitende Nachmittag das Licht weicher, den roten Fels röter und das Blau des Sees dunkler machte war unser Glücksgefühl vollkommen, und wir waren gänzlich in den Genussmodus übergewechselt.
Kein Wunder, dass unter diesen Voraussetzungen der Rückweg - sei es der kurze Hike zum Auto, sei es die Fahrt zurück nach Page - fast von alleine gingen.
Bei einem Picknick am Toroweap Aussichtspunkt erlebten wir noch den Rest des Sonnenuntergangs und waren uns einig, dass dieser Tag zweifelsohne ein weiterer Höhepunkt unserer Reise gewesen ist.
Nach so viel schönen Eindrücken und so viel umher springenden Endorphinen beschlossen wir den lauen Sommerabend einmal mehr im lauschigen Innenhof unseres schönen Hotels, wo wir erst gegen Mitternacht glücklich und zufrieden totmüde ins Bett fielen.
Heute war unser letzter Tag in Page und es gab diverse kleinere Locations, die wir für diesen Tag geplant hatten. Was gleichzeitig bedeutete, dass wir uns die Zeit nahmen für ein ausgiebiges Frühstück bei Denny´s.
Nachdem wir uns in Leechees Chapter die nötige Permit organisiert hatten starteten wir um 11.15 Uhr zum Hike in den Water Hole Canyon.
Über Slickrocks und unwirtliches Gelände zeigten uns Cairns den Zugang in den Canyon. Beim Einstieg in die Narrows war wieder ein wenig Kletterei angesagt, was letztendlich aber ohne Probleme zu meistern war. An der engsten Stelle des Canyons zeigte sich jetzt um die Mittagszeit wieder ein imposantes Farbenspiel, da die hoch am Himmel stehende Sonne die hoch aufragenden Felswände zu einer rot-orangen Farbsession eingeladen hatte. Ein klein wenig fühlte man sich an die Farbenpracht im Antelope Canyon erinnert, auch wenn die Qualität der strudelhaften Verwirbelungen und Gesteinsformationen hier sicherlich nicht erreicht wurde. Demgegenüber nicht zu verachten war allerdings der Vorteil, dass es hier keine Menschenaufläufe gab, so dass man die Stille und den Frieden dieses Canyons ungestört genießen konnte.
Zurück am Auto angekommen war die Mittagszeit schon überschritten und weiter ging's zu unserem nächsten Tagesziel. Die Felsformation "Nautilus" sollte es sein, der wir heute unseren Besuch abstatten wollten. Auch hiervon hatten wir schon viele Fotos gesehen, und heute hatten wir Zeit uns selbst auf die Suche zu machen.
Über die US 89 fuhren wir Richtung Kanab, wo wir an der Rangerstation links Richtung Whitehouse Trailhead auf eine Offroadstraße abbogen. Bereits kurz nach dem Abzweig parkten wir unser Auto und starteten erwartungsfroh in unseren Hike. Ray hatte die Koorinaten im Navi vorbereitet, denen wir nun folgten.
Waren wir im Bereich des Water Hole Canyons noch von tiefroten Felsen umgeben, wandelte sich nun das Landschaftsbild in weiß-gelb-orange farbene Nuancen, in der Ferne eingerahmt von den roten Felslinien der Vermilion Cliffs. Welch eine grandiose Landschaft, und einmal mehr diese unendliche Weite, die einem immer wieder neu so deutlich vor Augen führt, welch ein kleines Mosaiksteinchen wir inmitten dieser Naturgewalten darstellen. Welch wundersame und erstaunliche Felsformationen mögen sich inmitten all dieser majestätischen Felslandschaften verbergen? Was mochte es hier alles noch zu entdecken geben?
Als das GPS meldete "Ziel erreicht" befanden wir uns inmitten eindrucksvoller Slickrocks, von denen wir uns zunächst nur schwer vorstellenkonnten, dass sich hier irgendwas Besonderes verbarg. Ray beschnupperte die Örtlichkeit mit seiner scouterprobten Nase, prüfte das Gelände mit zielsicherem Blick, und nur kurze Augenblicke später standen wir am Zugang zur "Nautilus". Eine schneckenförmige Öffnung inmitten des Felses, die man nur zu leicht übersehen kann, und an der bestimmt schon manch einer wider besseren Wissens vorbei gelaufen ist. Zunächst unscheinbar, nicht allzu mächtig, ein rundlicher Einschnitt in den Fels, dem nicht anzusehen war, dass da noch "mehr" kommt.
Wir waren gespannt und wurden nicht enttäuscht. Als wir die Öffnung zur Nautilus betraten wurden wir wie im Flug eingenommen von dieser sich nach unten verdrehenden wellenförmigen Gesteinsformation, die ihren Namen von einem in einem Gehäuse lebenden Tintenfisch, der nur in 300 - 900 Metern Tiefe vorkommt, ableitet. Faszinierend, filigran, dynamisch und einfach nur schön erlebten wir dieses kleine Naturwunder, und einmal mehr wurde uns klar, welche Naturgewalten hier geherrscht haben mussten, um dieses Kunstwerk der Natur zu erschaffen. Immer wieder liefen wir durch dieses steinerne Schneckenhaus hindurch, näherten uns ihr von allen nur möglichen Seiten und begeisterten uns für die sich immer neu und anders bietenden Ansichten. Leider war es für uns nicht einfach, diese Gesteinsformation in ihrer gesamten Schönheit abzulichten, zu sehr auf kleinem Raum in sich verwirbelt zeigte sich dieses Gesteinsgebilde, umso mehr Beweis für die hier von der Natur geleistete Feinarbeit.
Als wir gegen 15 Uhr wieder am Auto waren war der Wind sehr stürmisch geworden, doch der Nachmittag war jung, unser Forschergeist noch nicht erschöpft, und so ergab es sich fast zwangsläufig, dass wir uns nun noch auf die Auskundschaftung der nahe am Lake Powell gelegenen "New Wave" machten. Gleich gegenüber der Wahweap Marina bogen wir von der US 89 rechts ab auf eine Offroadstraße, wo wir nach kurzer Fahrt unser Auto abstellten. Doch nun wohin? Welche Richtung war die Richtige? Diesmal hatten wir weder Karte noch GPS-Informationen... klassisches Einsatzgebiet also für Rays Scoutnase.
Wieder ein prüfender Blick in die Ferne um die Gegend zujustieren, sodann - "alles klar" - führte uns der Weg bei starkem Gegenwind und immer noch satten 40 Grad sanft bergan, wo es nicht lange dauerte, bis immer mehr Buttes a la Wave in unser Blickfeld gerieten. Und es war klar, dass wir richtig waren. Jetzt mussten wir nur noch querfeldein über Slickrocks bergansteigend diesen Buttes folgen und schon befanden wir uns in einem wunderschönen Gebiet mit wellenförmigen Gesteinsformationen und Buttes, die zwar kleiner waren als in den Coyote Buttes North, die jedoch in Anmut und Dynamik durchaus den Vergleich mit der großen Schwester "Wave" aufnehmen konnten.
Wie schön es hier war! Wir passierten den Durchgang zwischen zwei wellenförmigen Felswänden und befanden uns ganz unverhofft in einer kleinen Zauberwelt wieder. Der anstrengende Aufstieg bei Hitze und Föhnsturm war nahezu vergessen, so viel Spaß machte es, zwischen den Buttes herumzuturnen, nach Fotomotiven zu suchen und immer wieder neue An- und Aussichten aufzutun. Dieses kleine überschaubare Gebiet hatte im Kleinen nahezu alles zu bieten, was wir auch von der Wave kannten, und wir waren begeistert. Und verwundert, warum dieses kleine Stückchen Paradies so wenig bekannt ist.
Nach Rückkehr im Hotel hatten wir für die Fortsetzung unserer Reise noch einige Einkäufe zu erledigen, statteten der "Fiesta Mexicana" nochmals einen letzten Besuch ab, bevor wir den restlichen lauen Sommerabend im Innenhof des Hotels ausklingen ließen.
Wiedermal hatten wir in Page ein paar traumhafte unvergessliche Urlaubstage erlebt, und wir waren uns sicher, dass dies nicht unser letzter Besuch gewesen sein wird.
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