Heute war unser letzter Tag in dieser aufregenden Stadt, die Wetterprognose war mehr als günstig und unsere To-Do - Liste für diesen Tag noch lange. Trotzdem genossen wir nochmal unser gemeinsames Frühstück, das immer auch der Tagesplanung diente und somit zu einem unverzichtbaren Bestandteil eines jeden Tages geworden war.
Mit der Metro erreichten wir ratternd aber zielstrebig unser erstes Tagesziel Brooklyn. Dieser Stadtteil von New York City hätte vermutlich einen eigenen Besichtigungstag verdient, hat sich doch gerade die Kulturszene sowie das Nachtleben New York Citys zunehmend auf die andere Seite des East Rivers verlagert.
Wir flanierten hier primär entlang der Brooklyn Heights Promenade sowie eine Etage tiefer entlang des Brooklyn Bridge Parks und waren fasziniert über den berauschenden Ausblick auf die Skyline von Manhattan, die sich an diesem Morgen von ihrer besten Seite präsentierte. Was für ein Wahnsinns-Auftakt in diesen Tag.
Gut vorstellbar, dass das hier ein wunderbarer Platz zum Wohnen ist, vereinen sich doch die Superlative der Weltstadt New York City mit einem lebenswerten Ort moderner Bauart, grünen Oasen und ein gesundes Miteinander von Kulturschaffenden und Kulturliebenden aller Art. Wobei man davon ausgehen kann, dass das ehemals niedrigere Mietpreisniveau im zunehmenden Laufe der Fortentwicklung unaufhörlich steigt (und bereits gestiegen ist) und somit sehr schnell auch wieder nur eine Option für die betuchtere Bevölkerung sein wird bzw. bereits ist.
Und dann befanden auch wir uns mitten drin im Getümmel, auf der Brooklyn Bridge, die wir nun begeistert in Richtung Skyline Manhattan überquerten.
Diese herrliche, aktuell neu renoviert wirkende Brücke war die erste Brücke, die Manhattan mit Brooklyn verband und wurde nach einer 13jährigen Bauzeit im Jahre 1883 eröffnet. Fast 90 Meter hoch ragen die Pfeiler mit ihren neugotischen Bögen zwischen einem Wirrwarr von Stahlkabeln in die Höhe, während man zu Fuß staunend und begeistert die 530 Meter über den East River überquert. Immer wieder ein Erlebnis, immer wieder beeindruckend, immer wieder phantastisch.
Angefüllt von diesen phänomenalen Eindrücken tauchten wir wieder ein in den ganz normalen Wahnsinn, vorbei an dem imposanten Gebäude der City Hall (aus dem Jahr 1912) hinüber zur Canal Street, wo wir uns durch die Straßen von China Town und Little Italy treiben ließen. Eine Unzahl von Restaurants und Cafés sämtlicher Nationalitäten, Pizzabäcker, Edelboutiquen, teuere Galerien und eine wahnwitzige Anzahl an Souvenirläden mit den ebenso wahnwitzigsten Kaufideen fanden wir hier. Wir staunten, lachten und wunderten uns, machten einige Einkäufe, genossen eine Pizza und verließen dieses muntere Örtchen in Richtung Fifth Avenue.
Die Fifth Avenue als DIE Paradestraße in New York mit seinen glanzvollen Geschäften und Museen, der beeindruckenden Architektur des Rockefeller Centers und Empire State Buildings hatten wir in den letzten Tagen schon mehrfach gekreuzt, doch niemals hatten wir Zeit gefunden nur des Bummelns wegen dort sein. Und an diesem letzten Tag war es ebenso. Auch diesmal führte uns diese traditionsträchtige Straße nur zu unserem nächsten Ziel, dem Central Park, dem wir als nächstes unsere ganze und bevorzugte Aufmerksamkeit widmen wollten.
Wir erreichten den trubeligen Columbus Circle mit seinen 229 Metern hohen Zwillingstürmen und standen somit direkt am Eingang des Central Parks , der fast die doppelte Größe von Monaco aufweist und sich über eine Fläche von fast 340 Hektar als die Grüne Lunge New York Citys inmitten der Stadt erstreckt.
Und da unsere Füße zwischenzeitlich schon platt gelaufen waren, wir aber dennoch wenigstens die wichtigsten Highlights des Parks noch erleben wollten, saßen wir nach hartem Verhandeln über den Fahrpreis in einer Vierer-Rikscha und ließen uns von dem netten Driver aus Aserbeidschan eine gute halbe Stunde durch den Park fahren und die wichtigsten Highlights erläutern. Das war witzig und machte Spaß, die Erläuterungen waren hilfreich, die Möglichkeit auszusteigen gegeben, so dass wir zumindest einen kleinen Eindruck erhielten, was für eine riesige Parklandschaft da vor uns lag.
Nach dieser kleinen Fahrt, die viel zu schnell vergangen war, zogen wir noch selbst unsere Runden durch den Park, versuchten die entspannte und heitere Stimmung der Location und der Ansammlung von Menschen aufzunehmen und begannen uns vorzustellen, wie relaxt es sich wohl anfühlen musste, im Sommer nach einem langen und harten Arbeitstag inmitten dieser pulsierenden Stadt auf der Wiese zu sitzen, den Klängen der Straßenmusikanten zu lauschen oder Konzerte zu besuchen. Den Blick der beeindruckenden Wolkenkratzer vor Augen fühlten wir uns abgetaucht in eine friedliche Welt voll von heimeliger Wärme, grüner Pflanzenwelten, und erquickender Wasserspiele, fernab von der Hektik der soeben noch erlebten pulsierenden Stadt.
Die Zeit rückte unabänderlich voran, wir hatten noch einen weiten Heimweg, und nach einem kurzen Kaffeestopp mit einem wirklich sensationell guten Cappuccino machten wir uns wieder auf den Heimweg zu unserem hübschen Apartment. Italienisches Abendessen war heute angesagt, und wir hatten einen guten Riecher, als wir uns am Abend zur "Napoli's-Bar aufmachten, wo uns im Rahmen unserer Internet-Recherche ein gutes Pizza versprochen wurde. Und tatsächlich, was soll ich sagen, dieses Pizza war nicht nur sensationell gut, es war auch geradezu sensationell günstig, so dass wir an diesem letzten Abend einen wirklich leckeren kulinarischen Abschluss fanden.
Zum Abschied nehmen ging es dann nochmals hinter zum Fluß, wo wir ein letztes Mal die grandiose Aussicht hinüber nach Manhattan genossen.
Glücklich und zufrieden mit diesem Tag und dieser herrlichen Reise mit seinen unzähligen Eindrücken und gemeinsamen Erlebnissen bummelten wir durch das hübsche Hoboken (New Jersey) zurück zu unserem Apartment und widmeten uns den alkoholischen Resten an Bier und Wein im Kühlschrank, wobei wir sogar noch ein paar kleine Snacks zum Absacken genießen konnten.
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