Jetzt war er also tatsächlich gekommen, der heiß ersehnte erste Urlaubstag . Natürlich stand dieser Tag zunächst noch im Zeichen des Aufbruchs, hieß es doch die letzten Gepäckstücke zu verstauen und die Wohnung wieder so einigermaßen in Ordnung zu bringen. Raimund hatte noch im Büro zu tun und versuchte noch so einiges so gut es ging vorzuarbeiten, bis er endlich gegen 15 Uhr erschien und die Aufbruchsignale unübersehbar wurden. Noch ein letzter Kaffee und was gefuttert, das Auto beladen, und auf ging es Richtung Frankfurt, wo wir im Steigenberger Hotel in Langen ein Hotelzimmer gebucht hatten. So konnten wir den Vorabend vor dem Flug gelassen angehen, würde uns doch der Hotel-Shuttle am Morgen problemlos zum Flughafen fahren. Außerdem konnte unser Fahrzeug in der Tiefgarage des Hotels bis zu unserer Rückkehr eine sichere Verschnaufpause machen.
Gleichzeitig machten wir um 18 Uhr vom Vorabend Check-In der CONDOR Gebrauch, was den Vorteil hatte, dass wir nicht unser gesamtes Reisegepäck mit uns herumtragen mussten, sondern lediglich mit einem einfach Daybag in unsere Zwischenstation einziehen mussten.
Eigentlich hätte es ja eine ruhige und gute Nacht werden müssen, konnten wir doch ohne Sorge um etwaige Staus oder sonstige Zeitzwänge in unseren Abreisetag hineinschlafen. Leider konnte ich dies für meine Person nicht nutzen und hatte eine sehr unruhige Nacht , war ich doch sehr aufgeregt wegen der nun endlich anstehenden, so lange herbei gesehnten Reise.
Als der Airport-Shuttle uns zum Frankfurter Flughafen gebracht hatte verliefen die restlichen Formalien ganz flott, und ehe wir uns versahen saßen wir auch schon in unserer Maschine, die uns binnen der nächsten 11 Stunden nach Las Vegas bringen sollte. Der Flug war wegen der wirklich grauenhaft beengten Platzverhältnisse in der Maschine recht unkommod , aber ansonsten verlief der Flug sehr ruhig, wenn man über ein paar windbedingte Wackler beim Landeanflug auf Las Vegas großzügig hinweg sieht . Pünktlich um 11.35 Uhr landeten wir in Las Vegas und ein Taxi brachte uns ruckzuck in das Hotel Luxor, das uns für eine Nacht beherbergen sollte.
Natürlich wollten wir nun die Stadt auch gleich ein wenig erkunden und stürzten uns nach einer erfrischenden Dusche und einem Kleidungswechsel in das Stadtgetümmel. Die Umstände waren für uns als an eher mäßige Temperaturen gewöhnte Mitteleuropäer beschwerlich, zeigte das Thermometer doch eine Lufttemperatur von umgerechnet fast 40 Grad C (im Schatten!), eine Luft, die durch einen starken heißen Wind fast unerträglich war. Da half zwischendurch nur die Flucht in eine der unzähligen Einkaufs-Malls, die auf Kühlschrankgrade klimatisiert waren und uns immer wieder Abkühlung verschafften. Auch wenn uns unsere müden Knochen nach dem langen Flug und dem heißen Klima zunehmend zu schaffen machten, waren wir doch auch sehr fasziniert von den vielfältigen Eindrücken, die diese Stadt zu bieten hat. Allein das ständige Tosen von Geräuschen jeder Art, Musik, Klingeln der Spielgeräte, Straßenverkehr und Stimmengewirr, dazu die wahnwitzigen phantasievollen Dimensionen architektonischer Baukunst, die sich insbesondere an den vielen Hotels am Las Vegas - Strip zeigten, machten deutlich, dass wir hier in einer Stadt gelandet sind, in der Verrücktsein gewollt und Superlative an der Tagesordnung sind .
Um 21 Uhr waren wir dann wieder in unserem Hotelzimmer, müde, glücklich und voller Vorfreude auf die kommenden Tage. Die Schönheit der Landschaften des Südwestens, den wir nun besuchen wollten, versprachen uns wohltuende Ruhe, Harmonie und Frieden. Welch ein Kontrast zu der unwirklichen Lebendigkeit, die wir hier in Las Vegas erlebt haben.
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