Eigentlich hätte die Überschrift für diesen Tag "Peek-A-Boo, Spooky and Brimstone Gulch" heißen sollen, und v.a. für Ray wäre es eine Herzensangelegenheit gewesen, diese Slot Canyons, ausgehend von der "Hole in the Rock Road", zu begehen. Schließlich hatten wir durch unsere gestrige lange Fahrt eine ganzen zusätzlichen Tag für ein solches Unternehmen gewonnen. Gleichzeitig war uns natürlich auch klar, dass wir den Ausgangspunkt für diese Tour mit dem WoMo nie und nimmer erreichen konnten. Wie wir allerdings schon vermuteten und auch am Vorabend vor Ort erfahren mussten, war eine Autovermietung weit und breit nicht in der Nähe. Und schon gar nicht eine, die uns einen SUV hätte vermieten können, und den hätten wir auf dieser "Dirt Road" gebraucht. Die einzige Chance, den Ausgangspunkt des Trails zu erreichen, wäre ein Shuttle-Service gewesen, der von Escalante aus durchaus angeboten wird. Doch war dieser für die gesamte Woche bereits ausgebucht, so dass wir keine Chance hatten . Ray war natürlich enttäuscht, doch da von Escalante aus verschiedene interessante Trails in den verschiedensten Schwierigkeitsgraden abgehen nahmen wir uns vor, in einer künftigen Reise - nächstes Jahr? - per SUV (bereits von zu Hause aus gebucht!) wiederzukommen und entsprechend viel Zeit mitzubringen. Denn auch mir war klar: diese gnadenlos schöne Gegend ist es unbedingt wert, ohne Zeitdruck kennengelernt zu werden .....
Und so änderten wir einmal mehr unsere Reisepläne - wir waren ja schließlich sooo unabhängig - und beschlossen bereits heute den Bryce Canyon anzupeilen. Das waren gerade mal ca. 80 Kilometer, die wir bereits gegen 10.30 Uhr absolviert hatten. Wir checkten ein im "Ruby's Inn RV Park" und machten uns direkt auf den Weg, den Bryce Canyon zu erkunden. Ausgangspunkt für unseren kleinen Trail war der Sunset Point, von dem aus sich als erstes ein wunderbarer Blick in den Bryce Canyon "Amphitheater" bot. Vor unseren Augen breitete sich in einem fast runden Becken eine von Wind und Wetter gezeichnete Zauberlandschaft aus mit tausenden Felsnadeln, Steintürmen und grotesk anmutenden Naturskulpturen, die einer gewaltigen Openair-Bühne ähnelten.
Vom Sunset Point aus stiegen wir hinab in den Canyon, der eigentlich gar kein richtiger Canyon ist, sondern die verwitternde Kante der Pink Cliffs, lt. Reiseführer einer 50 bis 60 Millionen Jahre alten rosa gefärbten Formation des Colorado Plateaus. "Das Gestein besteht aus feinkörnigen, weichen Sedimenten, die von härterem Kalkstein und dünnen Lagen von erosionsresistenterem Schiefer bzw. Sandstein durchsetzt sind. Folge der inhomogenen Zusammensetzung ist die unterschiedlich schnelle Verwitterung, wodurch die für Bryce typischen hoodoos zustande kommen - seltsam geformte Felszinnen, Türme und Felsnadeln, die das Amphitheater in einen Irrgarten von überwältigender Schönheit verwandeln".
Auch wenn die Wanderwege von der Parkverwaltung aufbereitet und somit tourifest gemacht und äußerst gepflegt sind, winden sich die Trails harmonisch durch das rosefarbene Amphitheater und vermitteln mit jedem Blick, ganz gleich in welche Richtung, atemberaubende An- und Ausblicke. Man kann nur erahnen, welche Naturkräfte hier gewirkt haben müssen, um ein solches Landschaftsbild zu formen. Dazu hatten wir das Glück, dass wir einen wirklichen 30-Grad-Sommertag hatten und zudem das optimales Licht zum Fotografieren genießen konnten.
Wenn wir diese Eindrücke jetzt noch alleine für uns genießen könnten..... also gut, davon kann man vermutlich wohl träumen, zu weit oben steht dieser Traum in Rot auf dem "Must Do" einer jeden Reiseroute. Und auch bei unserem Besuch waren schon jede Menge Touris vor Ort. Und dennoch, wir besaßen soviel Phantasie, um die Erhabenheit und Schönheit der majestätischen Stille, die hier herrscht, in unseren Herzen nachzufühlen. Und als wir am Ende unseres Trails den Sunrise Point erreichten strahlten unsere Augen mit unserer Seele um die Wette. Und natürlich, wie könnte es anders sein, - auch die niedrigen menschlichen Instinkte meldeten sich an dieser Stelle wieder - ja, wir hatten Hunger, und auf ging es Richtung Campground, wo wir sehen wollten, ob wir unsere knurrenden Mägen bald beruhigen könnten.
Wenn wir diese Eindrücke jetzt noch alleine für uns genießen könnten..... also gut, davon kann man vermutlich wohl träumen, zu weit oben steht dieser Traum in Rot auf dem "Must Do" einer jeden Reiseroute. Und auch bei unserem Besuch waren schon jede Menge Touris vor Ort. Und dennoch, wir besaßen soviel Phantasie, um die Erhabenheit und Schönheit der majestätischen Stille, die hier herrscht, in unseren Herzen nachzufühlen. Und als wir am Ende unseres Trails den Sunrise Point erreichten strahlten unsere Augen mit unserer Seele um die Wette. Und natürlich, wie könnte es anders sein, - auch die niedrigen menschlichen Instinkte meldeten sich an dieser Stelle wieder - ja, wir hatten Hunger, und auf ging es Richtung Campground, wo wir sehen wollten, ob wir unsere knurrenden Mägen bald beruhigen könnten.
Als wir dann näher in die Ruby's Inn Area eintauchten war es fast ein kleiner Kulturschock, der sich hier bot. Hier gab es Motels, eine (zugegebenermaßen sehr schöne Lodge), Souvenirshop (riesig!), Restaurant, Fast Food Restaurant ... und eine als kleine Westernstadt aufgebaute Shopmeile. Unter den Giftshops fand sich sogar eines mit Weihnachtsschmuck! Hier gab es sowohl Horse Riding im Angebot als auch die Möglichkeit zum Mieten von Mountainbikes, Autos oder Quads.
Natürlich durften auch Leuchtreklamen und leuchtende Fließschriftbänder nicht fehlen, die u.a. auf "Bratwurst und Sauerkraut" hinwiesen. Das perfekte Touri-Szenario, dem man sich kaum entziehen konnte und der vollkommene Gegensatz zu dem wunderschönen Naturrausch, den wir soeben erlebt hatten. Nachdem wir uns mit einem leckeren "Western-Burger-Combo" gestärkt hatten stürzten auch wir uns in den Consumer-Trubel und amüsierten uns über die verrücktesten, teilweise auch sehr schrägen "Attraktionen".
Den Nachmittag diesen herrlichen Sommertags verbrachten wir dann beim Sonnenbaden und Faulenzen. Am Abend nutzten wir die Gunst der Stunde, im Ruby's Inn Restaurant mal "was g'scheites" zu essen, was bedeutete, dass Ray sich ein leckeres Riesen-"Premium"-Steak samt Beilagen bestellte und ich selbst mit einer leckeren Truthahnbrust verwöhnt wurde. Nach diesem kulinarischen Genuss beschlossen wir den Tag mit einer Fotosession im WoMo, wo wir die Erlebnisse dieses schönen Tages nochmal Revue passieren ließen. Mit uns und der Welt zufrieden genossen wir noch ein kühles Bier, bis wir dann müde aber happy ins Bett fielen.
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