2. Sightseeing - erste Eindrücke
3. Sightseeing - die Zweite (Circle Line Tour, Intrepid u.a.)
4. Sightseeing - die Dritte (Miss Liberty, Brooklyn Bridge u.a.)
5. Sightseeing - die Vierte (Soho und Shopping)
6. Kultur und Spaziergänge (MoMa, "Bodies" u.a.)
Schon lange hatte ich den Wunsch, New York City, diese Wahnsinns-Metropole, von der ich schon so viel gehört, gelesen und im TV gesehen hatte, kennenzulernen. Und auch wenn der Monat November vielleicht nicht die beste Reisezeit sein mag, für uns war es die beste Zeit, und so starteten wir durch in die Stadt der Kontraste.
Von Frankfurt aus startete am 08.11.2008 um 08.20 Uhr unser Flug mit Singapore Airlines , und nach einem sehr angenehmen Flug landeten wir wohlbehalten gegen 11 Uhr in New York City - John F. Kennedy Airport. Wir waren etwas müde, aber auch glücklich und gespannt darauf, was die kommenden Tage uns bringen würden.
Nachdem wir die nicht besonders aufregenden Einreisemodalidäten erledigt hatten fanden wir uns in der Ankunftshalle des J.F.K.-Airports wieder und hatten fast den Eindruck, irgendwie in der Prärie gelandet zu sein. Kaum Menschen, keine Ansagen, kein Lärm, kein Trubel - also nein, so hatte ich mir die Ankunft an einem Samstag auf einem Welt-Flughafen nicht vorgestellt. Aber was solls, wir strebten zielstrebig dem Ausgang zu, wo wir ruckzuck den Taxistand erreichten. Nachdem - wie gesagt - nicht allzuviel los war, saßen wir recht schnell im Taxi und strebten zielstrebig Richtung Manhattan, wo wir das Hotel Comfort Inn Manhattan für uns gebucht hatten. Da wir unser Zimmer erst gegen 15 Uhr würden beziehen können wurden die Koffer zwischengelagert und auf gings zu den ersten Erkundungen.
Wir waren erst wenige Schritte gegangen als es zu regnen begann, was unsere Laune nicht schmälerte aber wegen der Heftigkeit des Regens veranlasste, für Ray einen eigenen Schirm zu erwerben. Und erstmals kamen wir an diesem Tag mit der Geschäftstüchtigkeit der New Yorker in Kontakt. Denn nicht nur, dass die Regenschirmverkäufer wie die Pilze aus dem Boden schossen, dank des Regens konnte an diesem Nachmittag auch ein anderer Berufszweig auf seine Kosten kommen. So stand am Eingang des Kaufhauses Macy's, das keine 5 Minuten von unserem Hotel entfernt lag, ein lautstark für sich werbender junger Mann, der Plastiktüten für die tropfnassen Regenschirme verteilte. Schließlich könnte der Boden des Kaufhaus sonst vollgetropft werden, auf den Tropfen könnte der geneigte Kunde ausrutschen und möglicherweise mit in den USA bekanntlich happigen Schadensersatzforderungen von sich reden machen.
Vor dem Regen flüchtend widmeten wir unseren ersten Besuch dem neu renovierten Grand Central Terminal, einem riesigen und eindrucksvollen Bahnhof mitten im Herzen von Manhattan, wo es nicht nur Zugang zu diversen New York Central Station Zuglinien und Subways gibt, sondern auch eine Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Wir sahen uns dort um und besuchten auch den Foodcourt, der eine Vielzahl von kulinarischen Spezialitäten zum Kauf anbot, u.a. auch fränkische Bratwürste und viele andere europäische Köstlichkeiten.
Nachdem wir noch einen leckeren Starbucks-Cappucchino zu uns genommen hatten war es Zeit für den Einzug in unser Hotelzimmer, welches zwar klein war und auch bezüglich des einen oder anderen Punktes Anlass zum Meckern gab. Doch allein die extraorbitant gute Lage erstickte alle Nachteile im Keim, so dass ich an dieser Stelle gar nicht drüber plaudern mag.
Die Koffer waren schnell ausgepackt, und kaum dass ich meinen müden Körper im Bett abgelegt hatte entschlummerte ich schon tief und fest. Als ich erwachte hatte es aufgehört zu regnen und wir gegen 18 Uhr wieder on tour. Ziel war der Times Square und das Planet Hollywood, wo wir unseren New York Pass abholen wollten. Dieser sollte uns - im voraus bezahlt - zuverlässigen Einlass zu den unzähligen Highlights New Yorks bieten.
Der Weg zum Times Squares war nicht weit, dauerte jedoch wegen der Unmengen Menschen seine Zeit. Hupende Autos, Sirenengeheule der Polizei, Menschen über Menschen der unterschiedlichsten Nationalität, Lichter über Lichter, Leuchtreklamen wo das Auge schaut, ein Stimmengewirr in den unterschiedlichsten Sprachen.... wenn man den Begriff der Reizüberflutung mit Leben füllen wollte, hier an diesem Ort war das gar kein Problem. Hier spielte er sich, ab der ganz normale Wahnsinn von New York, und man konnte erahnen, dass das nur ein Anfang war.
Ausgestattet mit unserem New York Pass schoben wir uns vom Times Square Richtung Empire State Building, das zwar immer noch im Nebel lag, dessen weiß-rot-grüne Beleuchtung jedoch nicht zu übersehen war. Wegen der schlechten Sicht waren nur wenig Menschen vor Ort, es gab keine Warteschlangen, um mit dem Fahrstuhl in des 86. Stock zu gelangen. Und als wir oben standen war die Sicht zwar eingeschränkt, doch für den ersten Eindruck - fast 400 m über der 5th Avenue - genügte der Ausblick allemal. Und es war klar, wir würden wiederkommen in den nächsten Tagen.
Auf dem Rückweg konnten wir dann auch noch dem New Yorker Skyride erleben, der sich im ersten Stock des Empire State Buildings befindet. Im IMAX-Stil erlebten wir hier auf beweglicher Plattform eine virtuelle Toursimulation in HD-Technologie, und wir unternahmen einen etwa 15minüten Rundflug über New York mit einer Kombination aus Filmdynamik und Sehenswürdigkeit. Wir flogen virtuell hoch über der Skyline von New York, durch die Stadt hindurch zu den vielen berühmten Wahrzeichen, eine kleine Vorschau auf all die Dinge, die wir in den nächsten Tag live sehen wollten.
Keine Frage, dass wir totmüde ins Bett fiehlen.
Wider Erwarten hatten wir gut geschlafen und fühlten uns frisch und ausgeruht, als wir nach unserem ersten Pappgeschirr (!!!)- Frühstück gegen 09.00 Uhr unser Hotel verließen. Wie es unser Lieblings-TV-Programm (Weather-Channel!) schon vorausgesagt hatte begrüßte uns der 1. Tag in New York mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, und so war es kein Wunder, dass wir voller Tatendrang die 5th Avenue entlang liefen. Doch bevor wir unser erstes Ziel, das Rockefeller Center, erreichten, genossen wir erstmal den Blick auf ein in den stahlblauen Himmel hoch aufragendes Empire State Building.
Riesig groß, erhaben und hoheitsvoll streckte es sich in die Länge und sorgte dafür, dass die Nackenmuskeln erstmalig an diesem Tag zu arbeiten hatten. Welch Unterschied sich jetzt bot im Vergleich zum gestrigen Nebel- und Regentag. Ich begann zu ahnen, was uns heute noch erwarten würde. Unser Weg führte uns weiter, bis wir nach etwa 15 Minuten das Rockefeller Center erreichten. Auch wenn die Vorweihnachtszeit in New York schon allenthalben Blüten trieb; der weltberühmte Christbaum über der nicht minder weltberühmten Prometheus-Statue war noch nicht aufgestellt. Doch die Eisfläche unterhalb der Statue wurde bereits kräftig genutzt und lieferte Eindrücke, wie man sie aus dem TV so gut kennt. Welch riesiges Bauwerk sich da vor einem hochtürmte.
Kein Thema, dass wir den Ausblick von dort oben sehen wollte. Nachdem wir frühzeitig dran waren, war der Besucherandrang noch erträglich, und wir hatten nach etwa 1 Minuten Wartezeit die Securitiy bewältigt und fuhren mit einem blitzschnellen Aufzug in luftige Höhen. Brrrr, war das kalt da oben, und was für ein Wind. Und dennoch: welch Wahnsinnsaussicht auf die Stadt, auf den Hudson River, auf den Central Park mit seinen herbstlich bunt gefärbten Bäumen, Aussicht Top of the Rockauf das Empire State Buildung u.a. weltbekannte Skyscraper, die das Stadtbild von Manhattan prägen. Auf dem Observation Deck haben wir auf zwei Etagen ein 360°-Panorama erleben können, das seinesgleichen sucht.
Einfach atemberaubend schön, überwältigend, unendlich beeindruckend. Diese Wahnsinns-Stadt da unten würden wir in den nächsten Tagen näher betrachten können, und ich war sicher, dass wir viel Schönes und Beeindruckendes sehen würden, dass die Zeit kaum zu mehr reichen würde, als einen Eindruck von dieser Stadt mitzubekommen. Und wir waren mehr als dazu entschlossen, unsere Zeit zu nutzen.
Nachdem wir das Rockefeller Center wieder verlassen hatten ging es nach einer Cafepause im Starbuck's im Trumptower weiter Richtung Central Park. Wir liefen die 5th Avenue weiter in nördlicher Richtung, passierten eine Reihe aneinandergereihter Designerläden jeglicher Couleur, den Blick stetig nach oben gerichtet, gleichzeitig den zahlreich entgegenkommenden Passanten elegant ausweichend, und erreichten schließlich die grüne Oase New Yorks, den Central Park.
Und als wir in den Central Park eintauchten stießen wir wieder auf einen der krassen, aber auch erstaunlichen und beeindruckenden Gegensätze dieser Stadt. Während wir gerade eben noch von Straßenlärm, hupenden Autos und hastenden Menschenmengen begleitet wurden, fanden wir uns in einem bunt gefärbten Märchenwald mit viel Grün, Liege- und Spielwiesen, durchbrochen von kleinen Teichen und sonstigen Wasserflächen wieder. Auch wenn es jetzt winterlich kalt war konnte man sich gut vorstellen, welche sommerliches Treiben hier mitten in der Stadt überall stattfinden kann. Der Park war riesig, und aus zeitlichen Gründen konnten wir nur einen kleinen Teil davon streifen, aber die Eindrücke sind noch heute sehr in mir lebendig.
Wir verließen den Central Park am Columbus Circle, wo die Bicycle-Verleiher kräftig um Kunden warben. Auch wenn die Erkundung des Parks per Bike sicher eine klasse Sache gewesen wäre, wir hatten leider keine Zeit dafür, warteten doch noch so viele Highlights auf unseren Besuch. Am Columbus Circle bewunderten wir die in den Himmel hoch aufragenden Ansichten der verglasten Außenfassaden der Skyscraper, auf denen die Sonne die unterschiedlichsten Reflexe und Farben hervor zauberte. Wo man auch hinschaute boten sich Fotomotive, die wegen ihrer Höhe gar nicht so einfach auf die Linse zu bringen waren. Doch wir taten unser bestes, zu groß war der Ehrgeiz, wenigstens ein paar wenige dieser grandiosen Ansichten für das Fotoalbum zu bewahren.
Zwischenzeitlich war es mittags geworden und zu Fuß ging es weiter Richtung Hudson River. Wir passierten den Stadtteil Hell's Kitchen, der sich mit kleineren Häuschen, Cafes und Bars neben weniger idyllischen Industriegebäuden präsentierte, trotzten dem tobenden Verkehr und unseren zunehmend schwer werdenden Füßen. Am Hudson River auf der Höhe Pier 83 angekommen sahen wir uns einem riesigen Flugzeugträger gegenüber. Es handelte sich hier um das soeben wiedereröffnete "Intrepid Sea, Air & Space Museum", an dem eine unendlich erscheinende Menschenschlange anstand und Einlass begehrte. So lange wollten wir an diesem Tag nicht warten, doch wir würden wiederkommen. Versprochen!
Um unsere Füße ein wenig zu schonen ging es weiter per Taxi Richtung Battery Park, immer am Wasser entlang, wo der Hudson River friedlich glänzend in der Sonne lag. Draußen sah man Fußgänger, Radler, Jogger, Inlineskater, Hundeausführer, Menschen jeglicher Couleur, jung und alt - alles vereint in friedlicher und gelassener Sonntags-Sommer(?)-Stimmung, während direkt daneben der Verkehr vorbeirauschte. Doch wen störte das an einem solchen Traumtag?
Natürlich stellten wir uns auch der jüngsten Geschichte mit den Ereignissen von 9/11 und besichtigten den Ground Zero, der sich sich als riesige eingezäunte Baustelle darstellte. In diesem überdimensionalen Loch also standen die Twin Towers, die durch das grässliche Attentat am 09.11.2001 zerstört wurden und beim Einsturz viele Tausende Menschen in den Tod rissen. Eine Gedenkstätte und Dokumentation erinnerte an den Ablauf dieses Terroranschlags, der die Welt veränderte. Und wir, die wir die Bilder der brennenden Türme seinerzeit "live" am TV sehen konnten, empanden auch heute noch eine bedrückende Fassungslosigkeit, die schweigsam macht.
Bei uns ging es nun weiter in den Financial District, sprich wir besuchten die Wall Street und ihr Wahrzeichen, den mächtigen Bronzebullen und machten einen Abstecher in das Museum of the American Indian.
Sodann besuchten wir Clinton Castle (als Ausgangspunkt unserer Bootstour zur Miss Liberty an einem der nächsten Tage), flanierten an der Uferpromenade weiter in südliche Richtung mit Blick zur Freiheitsstatue und Ellis Island, bis wir den Southstreet Seaport erreichten, von dem aus wir einen wunderschönen Blick zur Brooklyn Bridge genießen konnten. Leider war es zwischenzeitlich recht kühl geworden und der Wind blies kräftig - es war halt doch November! - so dass wir uns nach innen verzogen, ein bißchen die Geschäfte sichteten, und wo wir uns im Foodcourt im 1. Stock bei chinesischem Fastfood - natürlich auf Pappgeschirr - , stärkten.
Mit vollen Bäuchen und schmerzenden Füßen fuhren wir mit der Metro (Station: City Hall) wieder Richtung Hotel und beschlossen den Tag in einem Irish Pub mit einem kühlen Guinness. Totmüde und angefüllt mit Eindrücken, Superlativen und Kontrasten fielen wir in unser Bett und erholten uns von diesem Wahnsinnstag mit einer tüchtigen Mütze voll Schlaf .
Ausgeschlafen und frisch gestärkt durch unser Delicious American Breakfast waren wir bereits gegen 9 Uhr wieder "auf der Piste". Erstes Ziel war die Intrepid am Hudson River, die an einem Montag wie diesem hoffentlich nicht ganz so heiß begehrt war wie gestern. Wir wollten eine der Ersten sein und machten uns bei frostigen Temperaturen zu Fuß auf Richtung Pier. Wir wollten eine der Ersten sein und machten uns bei frostigen Temperaturen zu Fuß auf Richtung Pier. Auf unserem 2,5 km langen Weg über den Times Square, das Theaterviertel, 42. Straße war deutlich zu spüren, dass das Wochenende dem Montag Platz gemacht hatte. Unmengen Menschen hasteten durch die Straßen, ihren Pappbecher mit Take-Away-Coffee in der Hand, den Blick zielstrebig geradeaus gerichtet, hupende Autos und Taxis, Polizei, Feuerwehr... eine unendliche Hektik und Umtriebigkeit prägte das Bild, und man konnte sich vorstellen, was es bedeutete, in dieser Stadt einen Alltag zu leben.
Aber Ray und ich waren heute auf der glücklichen Seite. Wir hatten Urlaub, und so konnten wir das hektische Treiben nur mit Kopfschütteln bestaunen und mühten uns, ohne möglichst viele Rempeleien an unser Ziel zu gelangen. Am Pier 83 angekommen war das Museum noch geschlossen, konnten aber nach kurzer Wartezeit eintreten.
In einer beeindruckenden Ausstellung und Dokumentation bewegten wir uns auf dem Flugzeugträger, der in allen Bereichen zugänglich war und einen Eindruck vermittelte, unter welch kargen und schwierigen Bedingungen die Besatzung eines solchen Gefährts unterwegs ist. Auf derAusstellungsfläche des Flugzeugträgers gab es zudem ca. 40 Flugzeuge zu bestaunen, eines davon die Concorde, das ehemalige Übrschallflugzeug der British Airways, deren Betrieb nach einem legenären Absturz (2001) im Jahre 2003 eingestellt wurde.
Unsere nächste Station war eine zweistündige Bootstor mit Circle Line Sightseeing Circle Line Cruises, die uns an den beeindruckendsten Baudenkmälern New Yorks vorbei führte und mit der wir die Halbinsel von Manhattan umrundeten. Bei dieser Fahrt gab es natürlich nicht nur die Skyline von Manhattan, Miss Liberty etc. zu sehen, sondern auch die unbekannteren Seiten New Yorks, die man als normaler Touri wohl eher selten zu sehen bekommt, die jedoch ebenso zum Stadtbild gehören wie die Highlights aus dem Reiseführer. Bei der klaren Luft und dem weiß-blauen Himmel hatten wir einmal mehr optimales Fotografier- und Skyline New York Filmwetter. Und auch wenn die Hände bei dem eiskalten Fahrtwind drohten sich zu verselbständigen, es lohnte sich, dem eiskalten Wind zu trotzen und die Schönheiten New Yorks so hautnah aus der Perspektive des Wassers zu erleben.
Es war gegen 15.30 Uhr als wir das Boot verließen, einmal mehr angefüllt mir unglaublichen Eindrücken, und es dauerte nur wenige Minuten bis wir uns einig waren, wie wir unseren heutigen Besichtigungstag Empire State Building Aussicht abschließen wollten.
Es war exakt die richtige Zeit um das Empire State Building anzupeilen, von wo aus wir hofften, New York im Licht der untergehenden Sonne zu erleben. Und so starteten wir durch, wühlten uns durch die hektische hastende Menschenmenge und standen schließlich am Empire State Building, das wir am ersten Tag nur im Nebeldunst erleben konnten. Ja, wir waren gut in der Zeit, oder doch nicht? - Im Inneren angekommen mussten wir nämlich feststellen, dass wir die Rechnung absolut ohne die Security gemacht hatten, und dass natürlich auch noch andere Leute außer uns die Idee hatten, zu dieser Tageszeit am ESB zu stehen.
Doch egal, wir wollten es probieren, stellten uns in die Schlange, warteten, folgten den Regularien, und als dann der Aufzug endlich oben angekommen seine Türen öffneten, waren wir wirklich auf den Punkt rechtzeitig angekommen. Es waren viele Leute da, es bließ ein eisiger Wind - doch das, was man zu sehen bekam war atemberaubend schön, gewaltig, majestätisch, einfach nur zum Genießen. Es ist mit Worten nicht zu beschreiben, und die Fotos können auch nur bedingt die Schönheit wiedergeben, die wir erlebt haben. Doch wenn wir heute die Fotos betrachten und uns zurück erinnern, so fühlen wir in unseren Herzen die unbeschreibliche Atmosphäre und Schönheit, mit der die untergehende Sonne diese tobende Stadt der Superlative verzauberte.
Auf dem Rückweg hatte uns die Realität schnell wieder eingeholt, denn die Warteschlange von vorhin gab es natürlich nun rückwärts. Doch mit soviel Glücksgefühl im Herzen war das auch schon egal, und als wir wieder festen Boden unter den Füßen und unser Hungergefühl beim Chinesen "um die Ecke" gestillt hatten, kehren wir zurück in unser Hotel, wo wir vollauf damit beschäftigt waren, die tollen Eindrücke des Tages zu verarbeiten.
Auch heute wurden wir wieder mit dem schönsten Sonnenwetter verwöhnt und wen wundert's, dass wir auch heute wieder bereits gegen 9 Uhr on tour waren. Wir hatten schließlich wieder ein umfangreiches Programm und wollten das schöne Wetter nutzen. Am Herold's Square nahmen wir die Metro Nr.6 Richtung "Downtown", die wir an der Station "Bowling Green" verließen. Zielstrebig durchquerten wir den Battery Park Richtung Clinton Castle, wo wir uns Fährtickets für die Fahrt zur Freiheitsstatue kauften. Das erste Schiff hatten wir leider verpasst, und so hieß es erstmal wieder in eisiger klarer Luft warten, bis sich das nächste Schiff mit Passagieren gefüllt hatte. Doch irgendwann war es so weit, und wieder einmal konnten wir vom Schiff aus die traumhafte Skyline von Manhattan - diesmal im Morgenlicht - genießen.
Als wir uns der Statue of Liberty näherten bekamen wir erstmals einen Eindruck von der riesigen Größe dieses Denkmals, das wie kein zweites die Träume von Millionen von Einwanderern verkörpert. Kein Wunder, dass wir vor dem Eintritt mit Security-Maßnahmen "Level Two" zu tun bekamen, die den Kontrollen an amerikanischen Flughäfen in nichts nachstanden. Doch auch das war irgendwann geschafft und es ging 160 Stufen hinauf bis zur obersten begehbaren Plattform, wo wir tolle Ausblicke Richtung Manhattan genossen. Leider ist die Krone von Miss Liberty seit dem Terroranschlag 9/11 aus Sicherheitsgrünen nicht mehr begehbar. Doch was soll's, uns gefiel es und wir genossen die Zeit und die Atmosphäre, die von diesem Ort ausgeht.
Vor lauter Menschenandrang, Security und damit verbundenen Wartezeiten war es schon 11.30 Uhr als wir wieder am Boot ankamen, und wegen der fortgeschrittenen Zeit beschlossen wir, auf Ellis Island zu verzichten und fuhren direkt wieder an unserer Ausgangspunkt Clinton Castle zurück. Die Brooklyn Bridge war unser nächstes Highlight für heute, doch als wir den Southstreet Seaport erreichten mussten wir erstmal enttäuscht feststellen, dass das Wassertaxi erst um 15 Uhr abfuhr, was uns natürlich viel zu spät war. Wir entschieden uns daher ein "normales" Taxi zu nehmen, das uns über die Brücke direkt nach Brooklyn bringen sollte. Unser Taxifahrer entpuppte sich als Fußballfan von Werder Bremen, kannte auch Bayern München, und freute sich, in uns deutsche Fahrgäste gefunden zu haben. Wir stiegen aus in der Montaguestreet, von wo aus sich ein Bummel in den Brooklyn Heights anschloss.
Dieser Teil von Brooklyn war wie eine schnuckelige idyllische Kleinstadt, in der es sicherlich sehr gut leben lässt, zumal dann, wenn man in der Lage ist, in einer der hoch gelegenen Wohnungen mit Blick auf die gegenüberliegende Skyline von Manhattan zu leben. Das ist sicherlich eine Wohnlage erster Klasse, die nur wenigen vorbehalten ist. Fernab von dem Trubel und hektischen Treiben der Großstadt reihten sich Läden, Bars, Restaurant und Geschäfte aneinander, und man genießt trotz Idylle sämtliche Vorteile einer Riesenmetropole vor der Nase - so lässt es sich leben, das ist klar.
Doch die Zeit drängte, wir hatten noch einiges vor heute, und so führte uns unser Weg hinauf zur Brooklyn Bridge, die wir nun zu Fuß Richtung Manhattan begehen wollten. Die Brücke ist 1834 Meter lang, wurde 1883 eingeweiht und galt einst als die längste Hängebrücke der Welt. Diese Brücke gilt als ein Wahrzeichen der Stadt und auf unserem Weg zurück nach Manhattan fühlten wir uns in einen Kinofilm versetzt. Der Blick auf die Skyline von hier aus ist so überwältigend schön, das grandiose Brückenbauwerk so sensationell, dass man jeden Schritt einfach nur genießen kann.
Als wir wieder Manhattan's Boden unter den Füßen hatten legten wir erstmal eine Starbuck's-Pause ein und versuchten bei einem leckeren Starbuck's-Cappucchino samt Cookie unsere Eindrücke zu sortieren um Platz zu machen für die nächste Station unserer heutigen Besichtigungstour. Chinatown und Little Italy standen heute noch auf dem Programm, die wir nach etwa 15minütigem Fußmarsch erreichten.
In welch andere Welt wir nun eintauchten. Während wir gerade noch die hochstrebende elegante und mondäne Skyline-Welt von Manhattan vor Augen hatten, fanden wir uns auf einmal wieder in einem Gewimmel von Händlern, Geschäften und Restaurants, sahen überall chinesische Schriftzeichen, Drachen & Co - und wie im Reiseführer beschrieben entstand der Eindruck, man befände sich inmitten einer asiatischen Stadt. Etwa 250.000 Chinesen sollen hier leben - offiziell zumindest (vermutlich inoffiziell viel mehr) -, und so lassen wir uns in dieser "Stadt in der Stadt" treiben und staunen über die Geschäftigkeit, die irgendwie "anders" ist.
Neben Chinatown gab es dann auch noch das Viertel "Little Italy" bestaunen, ein Viertel mit kleinen italienischen Restaurants und Bars, die selbst in dieser kalten Jahreszeit mit hübsch gedeckten Tischchen im Freien und gewissem mediterranem Flair lockten. Und es gab durchaus Gäste, die dieses Angebot wahrnahmen und es sich im Wintermantel unter den Infrarot-Heizpilzen bequem machten.
Den besonderen Charme von China Town und Little Italy bekamen wir dann auf dem Rückweg zu unserem Hotel zu spüren, als wir während der "blauen Stunde" durch die Straßen liefen, nach und nach die Beleuchtung der Straßen und Geschäfte ihre Kraft entfaltete und das gesamte Viertel in lebendige bunte Farben tauchte.
Wir waren rechtschaffen müde, als wir nach einer letzten Fahrt mit der Subway an diesem Tag unser Hotel erreichten. Wie gut, dass wir gleich gegenüber "unseren" Chinesen hatten, der mit super leckerem Essen und günstigen Preisen für unser leibliches Wohl sorgte. Müde und erschöpft, aber auch glücklich, zufrieden und voll von wunderschönen Eindrücken ließen wir den Abend dann "zu Hause" ausklingen.
Nachdem wir die letzten Tagen nicht zuletzt wegen des phantastischen Wetters mit den "New-York-Must-Do"'s vollgepackt hatten konnten und wollten wir es heute etwas ruhiger angehen lassen. Die Wetterprognose war für heute nochmal passabel, d.h. insbesondere trocken, und so führte unser Weg heute etwas ab von den Superlativen in das "andere" New York.
Unser erstes Ziel war der Stadtteil Soho, den wir mit der Metro erreichten, und der als eines der In-Viertel von Manhattan gilt. Die Sachzwänge bewirkten, dass wir im Grunde zur falschen Tageszeit vor Ort waren, und so erlebten wir früh um 10 Uhr ein ruhiges, beinahe verschlafenes Stadtviertel, dessen Stadtbild geprägt ist durch die Cast-Iron-Häuser, die man schon sehr oft im TV gesehen hat, und deren Lofts schon seit Jahrzehnten Künstler und Galeristen angezogen hat. Entsprechend häufig anzutreffen waren Künsterateliers und Galerien, aber auch jede Menge kleiner Bars, Restaurants und Boutiquen. Hier findet man alle Verrücktheiten, die man sich nur vorstellen kann, flippige Mode, außergewöhnlichen Schmuck und viele mehr oder weniger notwendige Assecoires. Und zumindest für mich ist ein Vergnügen, die Schaufenster zu betrachten und zu genießen.
Während wir durch die Straßen liefen schien dieser Stadtteil gerade erst zu erwachen bzw. erholte sich von einer vermutlich langen Nacht. Auch jetzt am Tage benötigte man nicht viel Vorstellungskraft, wie aktiv und lebendig das Nachtleben hier sein ochte. Wir nahmen am Flair dieses Viertels teil, konnten aber auch nicht übersehen, welch erheblicher Renovierungsbedarf an all diesen alten Häusern bestand, aus denen man bei entsprechenden Investitionen wirkliche Juwelen machen könnte. Eigentlich schade, dass hier offenbar wieder einmal das Geld fehlt..
Da die Geschäfte soeben öffneten konnten auch wir uns dem Treiben nicht entziehen, schnupperten mal hier und mal dort hinein, bis wir schließlich in einem chinesischen Geschäft landeten, das sich als Fundgrube für wirklich alles entpuppte. Hier fand man edle chinesische Seide, die man am Meter kaufen konnte, chinesischen Kitsch aller Art, aber auch nützliches für Haus und Hof. Und so erwarben wir ein paar Souvenirs für die Daheimgebliebenen und erstanden für uns zwei Kimonos, die uns später an unseren Sauna-Abenden an diesen Tag in Soho erinnern sollten.
Nachdem wir unser Bedürfnis nach Kommerz und Shopping gestillt hatten führte uns unser Weg weiter zu dem Ort, an dem bis zum 11.09.2001 das World Trade Center gestanden hatte. Es war schon ein sehr bewegender Moment, wenn man an dem riesigen Bauzaun stand und durch das Gitter hindurch hinab schaute in die als Ground Zero benannte wohl größte Baustelle der Stadt. Und obwohl es sich wohl kaum ein New York - Touri sich nehmen lässt, diesen Katastrophenort zu besuchen, so kann man erleichtert feststellen, dass es der Stadtverwaltung hier gelungen ist, aus dem Katastrophenort keinen Vergnügungspark zu machen. Natürlich findet man Tafeln, die die Geschichte des Ortes und des Anschlags schildern, sowie das Tribute Center, das eine Ausstellung zu dem Geschehen anbietet. Doch alles geschieht in einem nachdenklich stimmenden Rahmen, der unseres Erachtens von einem plakativen Katastrophentourismus weit entfernt ist.
Direkt hinter der Baustelle befindet sich das Word Financial Center, und es ist unglaublich, dass dieses durch die Geschehnisse von 09/11 nur so geringfügig beschädigt wurde. Wir nutzten den herrlichen Wintergarten hier zum Ausruhen und Innehalten, um uns dann wieder in den Trubel von Wirtschaft und Kommerz zu stürzen.
Zwischenzeitlich ist das neue One World Trade Center fertiggestellt. Die offizielle Website findet man hier.
Bereits beim Aufstehen war uns klar, dass es zumindest für den heutigen Tag, dem 13.11.2008, mit dem schönen Wetter vorbei sein würde. Wir nutzten diese Tatsache um ein bißchen länger zu schlafen, waren aber dennoch bereits um 9.15 Uhr unterwegs. Auch wenn in erster Linie Kultur angesagt war besuchten wir als erstes das Flatiron Building , das als eines der Wahrzeichen New Yorks gilt. Leider war bei unserem Besuch der Himmel verhangen und das Tageslicht zu dunkel, um dieses riesige und eindrucksvolle Gebäude mit seiner aussagekräftigen rechteckigen Form wirkungsvoll in einem Foto darzustellen.
Während das Wetter bis jetzt noch gehalten hatte fing es nun langsam aber sicher und unaufhaltsam an zu regnen, doch mit Schirmen bewaffnet erreichten wir noch einigermaßen trockenen Fußes unser
erstes kulturelles Ziel dieses Tages, die MoMa. Es wimmelte zwar vor Leuten, doch konnten wir dennoch die Gemälde
und Kunstwerke der modernen Kunst aus aller Welt ausreichend genießen. Wie schon seinerzeit in Berlin, wohin die MoMa während des Um- und Neubaus in New York kurzfristig ausgelagert war, gehörte
mein Herz dem "Seerosenteich" von Monet, welchem ich die entsprechende Aufmerksamkeit widmete.
Nach der MoMa - es regnete nur noch leicht - bewegten wir uns Richtung South Street Seaport und besuchten dort "Bodies... The Exibition", eine Ausstellung, die in Deutschland als die
"Körperwelten" bereits zu sehen war. Die Präsentation dieser Dauerausstellung in New York war sehr eindrucksvoll. Die Exponate waren in Sälen mit schwarzen Wänden, hell ausgeleuchtet und
beeindruckend in Szene gesetzt. Was nichts daran änderte, dass die Wirkung dieser Ausstellung etwas Bedrückendes hatte und wir froh waren, wieder frische Luft atmen zu können.
Unsere hungrigen Mägen beruhigten wir dann mal wieder durch chinesisches Fastfood im benachbarten Foodcourt und bewegten unsere müden Glieder wieder Richtung Hotel. Es dauerte eine Weile, bis wir
- den Broadway Richtung uptown unterwegs - endlich ein Geschäft fanden, in dem wir uns für den Abend mit einem guten Rotwein (Zinfandel Haywood 2001), Chips und Peanuts eindecken konnten. Einem
gemütlichen Fernsehabend "zu Hause" stand nun nix mehr im Wege. Und ich kann Euch sagen: Das war soooo schön.....
Unsere Koffer waren gepackt und bis zum Abflug hatten wir noch bis 17 Uhr - als jede Menge - Zeit, um unser eigenes Programm zu absolvieren. Natürlich würden wir heue keine Welten mehr einreißen, aber es war schön, diese ereignisreichen Tage noch so geruhsam ausklingen lassen zu können. So führten uns unsere Wege als erstes in den Central Park, den wir nach dem Regen des Vortags bei milden Temperaturen, die Natur in prächtige Farben getaucht genießen konnten.
An diese Idylle anschließend spazierten wir weiter in das Viertel, das auf der anderen Seite des Central Parks liegt, die sog. Upper West Side.
Dieses Viertel, das sich zwischen der 60th und 85th Street erstreckt, präsentierte sich relaxed und lebendig, und man kann sich gut vorstellen, warum sich gerade hier ein Völkchen aus Künstlern, Familien und Studenten etabliert haben soll. Beim Stadtbummel stößt man überall auf kleine Cafés und Restaurants, auf ausgefallene, teilweise flippige, aber liebevoll gestaltete kleine Geschäfte und Boutiquen, herrliche alte Häuser, unendlich viele Blumengeschäfte - es macht Spaß hier zu sein, und man sich vorstellen dass es auch Spaß machen kann, hier zu leben.
Und hier - wir konnten unser Glück kaum fassen- fanden wir ENDLICH auch ein so richtig gemütliches, schnuckeliges Cafe mit Confiserie, wo wir einen superleckeren Cappucchino mit einem ebenso leckeren frisch gebackenen (noch ganz warmen) Cookie zu futtern bekamen. Keine Frage, dass wir diese Möglichkeit zu einer Pause nutzten.
Der Rest des Nachmittags gehörte den zahlreichen Geschäften auf der 5th Avenue, wo wir u.a. den wunderschönen Wahnsinn von Tiffany's bewunderten. Erstaunlich, dass man in diesen legendären Laden "einfach so" hineingehen und die Auslagen betrachten kann, ohne von irgendwelchen aufdringlichen Verkäufern aufgefordert zu werden seine Wünsche zu äußern. Auch wenn man von diesem erlesenen Schmuck nur träumen kann so machte es doch Spaß, ihm einmal so richtig nah sein zu können und aus dem Staunen nicht mehr rauszukommen. Ist schon klasse, was Mann/Frau mit Geld sich so alles leisten kann.
Um 17 Uhr wartete dann unser Flughafen-Privat-Shuttle am Hotel, der uns in gut einer Stunde durch den tobenden Rush-Our-Verkehr zum John-F.Kennedy-Airport brachte. Der Check-in war schnell
erledigt, ein letztes Mal die Security-Basics überstanden, und jetzt hieß es nur noch warten bis wir endlich ins Flugzeug steigen und den Heimflug antreten konnten. Auch wenn das Boarding nahezu
pünktlich verlief, so mussten wir doch im Flieger noch gut eine Stunde bis zum Start warten. Doch last but not least waren wir in der Luft und konnten einen meist ruhigen Flug mit dem angenehmen
Service von Singapore Airlines genießen.
Müde, aber angefüllt mit den vielfältigsten Eindrücken aus einer Stadt der Superlative und Kontraste, erreichten wir wieder deutschen Boden und waren uns einig: Es waren anstrengende und tolle
Tage, und eines ist absolut sicher: New York ist mehr als eine Reise wert.
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