Nachdem wir am Vortag schon frühzeitig in der Falle lagen waren wir ebenso früh wieder wach und voller Freude auf diesen ersten wirklichen Urlaubstag machten wir uns bereits um 7.30 Uhr auf die Suche nach einem leckeren Frühstück. Da wir hungrig waren dauerte die Suche nicht lange, denn unsere Füße bewegten sich doch einigermaßen zielstrebig in Richtung Luxor-Buffet. Dass wir uns auf dem Weg dorthin durch klingelnde und lärmende, funkelnde und blinkende Spielautomaten schlängeln mussten, an denen auch schon SpielerInnen saßen, muss ich wohl kaum erwähnen.
Am Ort des Buffets angekommen bekam ich dann meine erste USA-Lektion, denn selbst zum Frühstücksbuffet mussten wir "geseatet" werden, was heißt, dass wir nicht einfach in den riesigen Frühstücksraum eintreten und uns einen Platz suchen durften, sondern wir mussten geduldig warten, bis uns eine freundliche Angestellte zu dem uns angedachten Platz führte. Da wir früh dran waren und noch nicht viele Menschen anstanden ging das alles sehr schnell, und nachdem wir Kaffee und O-saft geordert hatten stürzten wir uns auf das breitgefächerte Angebot in Sachen Frühstück. Und da wir ja nun in den Staaten waren hielten wir uns nicht vornehm bei den gesunden Sachen auf wie Obst, Müsli & Co, sondern stürzten uns sofort auf die deftigen Angebote wie Omelett, scrambeled Eggs mit dem leckersten Bacon aller Zeiten samt Bratkartoffeln, anschließend leckere Waffeln bzw. Pancakes mit ebenso leckeren, aber sehr süßen und etwas künstlich aussehenden Soßen. Wobei ich an dieser Stelle festhalten möchte, dass der Kaffee, der uns hier - und auch woanders - geboten wurde, gar nicht mal so schlecht war wie sein Ruf. Scheinbar haben auch die Amerikaner zwischenzeitlich einen Weg gefunden, wirklich trinkbaren Kaffee zuzubereiten, was doch schon erstmal eine freudige Erfahrung war.
Nachdem wir im Anschluss an das Frühstück das Hotel und dessen näheres Umfeld erkundet hatten wurden wir um 12 Uhr vom WoMo-Shuttle der Fa. Roadbear abgeholt und zum WoMo-Hauptquartier gebracht. Nach der Abwicklung der Formalitäten erfolgte die Einweisung in die technischen Details, und innerhalb einer Stunde war es dann soweit, dass wir losrollten. Bevor wir jedoch in Richtung Zion Nationalpark durchstarteten galt unser erster Weg dem nebenan gelegenen Walmart, einem riesigen Supermarkt mit einem noch riesigeren Parkplatz, bei dem es selbst bei unserem ca. 10 Meter langem WoMo keinerlei Parkprobleme gab. Da standen auch schon eine Reihe anderer Wohnmobile, die offenbar ebenso ihre Vorräte auffüllen wollten. Wir hatten bereits während des Fluges eine Einkaufsliste erstellt, die wir nun möglichst rasch abarbeiten wollten. In anbetracht der Dimensionen des Marktes, der unzähligen und riesigen Regalen mit seinen teilweise doch fremden Produkte brauchte unser Einkauf seine Zeit, doch last but not least hatten wir auch das geschafft und unsere Versorgung für die nächsten Tage gesichert, das WoMo beladen und unserer Weiterfahrt stand nichts mehr entgegen.
Mann war das ein Gefühl, in diesem riesigen WoMo auf der Interstate 15 in den Urlaub zu schaukeln. Ray hatte das Fahrzeug trotz des starken Windes, auf den man sich auch erstmal eingestellt haben muss, schnell im Griff, und ich Glückliche konnte meine Rolle als Beifahrerin wirklich genießen. Mit einem Rundum-Blick durch die Panaromascheibe des Fahrzeugs, die Karte auf dem Schoß, die Füße hochgelegt und gemütliche Countrymusic als Begleitung stellte sich definitv Urlaubsfeeling ein und die Aussicht auf die folgenden zwei Wochen ließ die Seele baumeln. Und immerhin hatten wir während dieser Fahrt zum Zion Berührung mit drei US-Staaten: Nevada - Arizona - Utah!!!.
Es war dann schon etwa 19 Uhr Uhr, als wir endlich den Watchman Campground (Platz B 38) erreichten. Jetzt hieß es Gepäck und Lebensmittel aus- und einräumen, WoMo "einrichten", kurzer Rundgang durch den Campground - und Pläne gemacht für den folgenden Tag. Letzteres mit einer gewissen Skepsis. Denn trotz klarer Nacht mit einem Sternenhimmel, bei dem die Sterne zum Greifen nah erschienen, war uns doch der Wetterbericht im Kopf, der voraussagte, dass es wolkig und kühl mit Regen geben sollte. Doch ganz gleich, das Wetter würde uns unsere Urlaubslaune nicht verderben können. Dazu war die Freude, hier zu sein, einfach zu groß.
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