In dieser Nacht hatte ich zum ersten Mal auf dieser Reise gut geschlafen und es war bereits 7.30 Uhr als mich Ray aus dem Bett warf. Fit und ausgeruht wie ich war und voller Vorfreude auf Las Vegas packten wir unsere sieben Sachen und saßen bereits um 8.15 Uhr im vollgepackten Urby. Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel, der Wind hatte sich gelegt, ganz offensichtlich lag einer heißer Tag vor uns, wie man ihn sich für Las Vegas vorstellt.
Vergnügt und gemütlich rollten wir dahin, und ca. 30 km vor Las Vegas machten wir einen Abstecher zum westlich von Las Vegas gelegenen Red Rock Canyon State Park, der eine Fläche von ca. 330 km² umfasst und dessen rotes Bergpanorama Ray schon lange am Herzen lag. Jetzt am frühen Morgen allerdings lag dieses Farbenmeer noch völlig im Schatten, so dass wir wieder kehrt machten mit dem sicheren Vorsatz, zu einem anderen Zeitpunkt wieder zu kommen und dann auch die nötige Zeit mitzubringen. Dass wir aber sooo schnell zurückkommen würden war uns zu diesem Zeitpunkt natürlich absolut nicht klar.....
Wir erreichten Las Vegas über den Charleston Boulevard, und bevor wir unsere Gedanken auf die Stadt richten konnten richteten sich unsere Blicke flehentlich nach einem Hinweis auf ein "Denny's"-Restaurant. Wir waren hungrig, uns fehlte ein kräftiges Frühstück, und nach kurzer Suche waren wir tatsächlich erfolgreich. Ein leckeres "All American Slam" - Breakfast wartete auf uns und wir ließen es uns schmecken. So gestärkt konnten neue Taten folgen, und Ray chauffierte uns - als hätte er nie was anderes gemacht - zielstrebig zum Las Vegas Premium Outlet. Nun war Zeit zum Shoppen angesagt, und wir bummelten gemütlich und entspannt durch die kleinen Straßen dieser riesigen Shopping-Mall. Hier gab es wirklich jede Menge interessanter Designer-Shops mit Angeboten zu größtenteils interessanten Preisen, und so ist es nicht verwunderlich, wenn ich berichten kann, dass wir - beide - fündig wurden.
Um 12.30 Uhr machten wir uns dann mit unserer Beute auf den Weg Richtung Hotel.Das Wynn's wartete auf uns, ein Fünf-Sterne-Hotel, das wir günstig gebucht hatten und auf das wir schon sehr gespannt waren. Und wir hatten Glück, konnten wir doch schon zu solch früher Zeit einchecken und unsere kleine Suite (60 qm) im 37. Stock beziehen. Wow war das toll! Das Zimmer war ein Traum. Elegant, komfortabel, modern, riesiges Bad (mit TV) - und zur Krönung noch den Ausblick direkt auf den Las Vegas Strip. Oh ja, hier gefiel es uns und hier würden wir uns wohlfühlen.
Wir waren zwar versucht, die schöne Außenanlage des Hotels samt Pool in Anspruch zu nehmen, doch irgendwie war die Zeit einfach zu kostbar, und so führten uns unsere Schritte nach einer kurzen Hotelerkundung direkt auf den Strip. Es war zwischenzeitlich sakrisch heiß geworden, die erwartet vielen Menschen waren auch unterwegs, und so erwies sich der Bummel via Venedig, Paris und Hollywood nicht ganz unanstrengend. Aber es war auch spannend und anregend, entspannt, fröhlich und - natürlich - verrückt. Wir konnten erkennen, dass seit unserem letzten Besuch hier im Jahr 2008 viel Neues entstanden ist und weiter entsteht, was beweist, wie schnelllebig diese Stadt hier ist. Hierher kann man kommen wann immer man will, es ist immer anders, es gibt immer was Neues, und es wird sicherlich nie langweilig.
Gegen 19 Uhr waren wir wieder im Hotel, wo wir fürs erste einfach nur das schöne Ambiente unser Suite genießen wollten. Das hatte schon was, am großen Panoramafenster zu sitzen und auf das rastlose Treiben am Strip herab zu sehen. Sonnenuntergangsatmosphäre inklusive. Wir genossen es und freuten uns auf das letzte Event dieses Tages. Wir hatten für 21.30 Uhr Karten für die Aufführung von "Le Rêve" im Wynn's Theatre, ein akrobatisches Stück Tanztheater, welches auf einer Wasserbühne stattfand. Uns es war phantastisch, was wir da in 1 1/2 Stunden geboten bekamen. Ästhetisch, kraftvoll, starke Akkustik, phantasievolle Akrobatik unter Einbeziehung des Elements Wasser - ein gelungener Abschluss eines anregenden Urlaubstags, den wir so schnell nicht vergessen werden.
Unter dem Eindruck dieser tollen Show wanderten wir anschließend noch ein wenig über den Strip, genossen die laue Luft dieses Sommerabends, bis wir uns dann wieder in unser Zimmer zurückzogen. Wir wollten ja am nächsten Tag wieder früh raus!
Und weil der Tag so schön war, und weil man immer dafür sorgen muss, dass die Träume nicht zu hoch in den Himmel wachsen, gab es als Betthupferl dann doch noch den großen Knaller: Ray wollte für morgen noch unsere Little Finland Route auf das Garmin laden, doch selbst mit allem Mut der Verzweiflung wollte dies einfach nicht gelingen. Offenbar war der USB-Anschluss am GPS-Gerät auf einmal defekt , auf jeden Fall quittierte das Garmin Rays Bemühungen stets nur noch mit einem schwarzen Display. Und die Lust an der gerade erlebten Show wich dem Frust über die nicht funktionierende Technik . Doch als sämtliche alternativen Tricks nicht zum Heile führten trafen wir die folgenschwere Entscheidung: Little Finland müsste nun eben doch noch ein Jahr länger auf uns warten. Wir wollten nicht die lange und beschwerliche Fahrt "auf gut Glück" auf uns nehmen und Gefahr laufen, die Location vielleicht nicht zu finden und so einen Urlaubstag vergeuden. Und flexibel wie wir sind gab es nun andere Pläne....
Zum Inhaltsverzeichnis oder zum nächsten Tag!