Das Jahr 2018 hatte gerade begonnen, das Wetter war mit frühlingshaften 22 Grad wunderbar warm, und somit hatten wir die besten Voraussetzungen für einen Ausflug nach Barbate an der Costa de la Luz. Heute war Wandern angesagt, der Sendero del Acantilado war unser Ziel.
Ausgehend vom Playa de la Yerbabuena in Barbate an der Costa de la Luz führt dieser aufbereitete Wanderweg über eine Länge von etwa 7 km bis Los Canos de Meca, an dessen äußerer Spitze der Leuchtturm von Trafalgar die Landschaft dominiert. Den Leuchtturm hatten wir bereits 2016 aus der Nähe betrachtet, heute behielten wir ihn während unseres Hikes zumindest fest im Blick.
Von Barbate ausgehend, stetig leicht ansteigend mit insg. 90 Höhenmetern, folgten wir dem sandigen Weg und waren begeistert über die herrlichen Ausblicke hinunter zu den weiten Sandstränden der Costa de la Luz. Rauschend brandeten die Wellen an den Strand und wir beobachteten zahlreiche Surfer, die sich trotz der Winterzeit und den sicherlich nicht warmen Temperaturen des Atlantik ihres Sports widmeten.
Mit uns waren einige Spaziergänger und Jogger unterwegs, aber es herrschte eine so friedliche idyllische Atmosphäre der Ruhe und Stille, die nur vom Tosen des Wassers durchbrochen wurde.
Nach einem Marsch von etwa vier Kilometern erreichten wir den "Faro del Tajo", der relativ unscheinbar am Wegesrand auftauchte. Und dennoch, hier schien etwas besonderes zu sein, waren an diesem Ort doch auf einmal etwas mehr Menschen zu sehen.
Neugierig geworden liefen wir einen kleinen Pfad hinüber Richtung Meer und dort sahen wir sie: Die Steilküste - el Acantilado -, von der aus sich ein wirklich spektakulärer Ausblick hinab zum Meer, hinüber nach Barbate und nach Canas de la Meca bot. Welch ein faszinierender Beweis für die Kräfte der Natur, die durch das Zusammenwirken von Wind und Wasser diese phantastischen Erosionen bewirkt.
Wir waren begeistert und ließen uns erstmal zu einem ausgedehnten Fotoshooting hinreißen.
Angetrieben durch diese herrlichen Eindrücke führte uns unser Weg weiter voran bis Canos de la Meca, wo uns der Atlantik mit viel Wind und großen Wellen ein imposantes Naturschauspiel bot. Obwohl das Meer ruhig war bauten sich stetig hohe Wellen auf, die mit lautem Tosen an die Felswände brandeten oder sich mit aufgeregtem Rauschen an den flachen Stränden ergossen. Auch hier waren wieder Surfer unterwegs, vermutlich Einheimische, die die Örtlichkeiten kannten, denn touristisch war der Ort Canas de la Meca aktuell vollkommen ausgestorben.
Eigentlich hätten wir nach so viel wunderbarer Natur nun noch gerne einen Einkehrschwung unternommen, doch Canas de la Meca schien eine Geisterstadt, alles war geschlossen. So machten wir uns mit hungrigen Mägen auf den Rückweg, genossen nochmals die schönen Ausblicke der reizvollen Gegend, und waren letztlich doch froh, als wir um 16 Uhr mit müden Beinen wieder unser Fahrzeug erreichten.
Welch ein ausgefüllter frühlingshafter Wintertag, auf den wir sich noch häufig freudig zurückblicken werden und sicherlich wiederholen wollen.
Zum Inhaltsverzeichnis von Viva Espana