1. Cuenca (Kastilien-La Mancha)
2. Las Bardenas Reales und Tudela (Navarra)
3. León (Kastilien-León) und Santiago de Compostela (Galizien)
4. Vigo (Galizien) und Porto (Portugal)
5. Badajoz (Extremadura)
Der Juli 2024 war ziemlich heiß geworden, die Masse an Sommertouristen an der Costa del Sol wurde von Tag zu Tag mehr, und so entschieden wir uns für ein Alternativprogramm, das uns neue Facetten Spaniens zeigen sollte. Die Stadt Cuenca mit ihren hängenden Häusern sowie die wüstenartige Landschaft der Bardenas Reales sowie Galizien standen schon lange auf unserer Liste, so dass sich eine Reiseroute ergab, die uns über 2.800 gefahrenen Kilometern durch dieses wunderschöne Land führte und uns begeistert mit tollen Eindrücken im Herzen an die Küste zurückkehren ließ.
Gut gelaunt saßen wir an diesem ersten Reisetag bei strahlendem Sonnenschein in unserem Fahrzeug, das uns über eine gesamte Fahrstrecke von ca. 660 km zu unserem ersten Reiseziel, nach Cuenca, führte. Diese Kleinstadt mit ihren etwa 55.000 Einwohnern in der autonomen spanischen Region Kastilien-La Mancha zählt seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO, und keine Frage, dass unsere Erwartungen bezüglich der anstehenden Erkundungen hoch waren.
Im Hotel NH Ciudad de Cuenca waren wir in Laufnähe zur Altstadt für drei Nächte gebucht, checkten ein und machten uns auf zur ersten Orientierung.
Wir flanierten durch die Straßen, erlebten die beschaulich vor sich hinplätschernden Flüsse Júcar und Huécar, die eine behagliche Atmosphäre erzeugten und die Vorfreude auf ein Eintauchen in die reiche Geschichte dieses Ortes steigerten. Ein begehrlicher Blick hinauf zu dem auf einem ca. 950 m hohen Felsplateau liegenden historischen Zentrum der Stadt ließ in Anbetracht der hohen Temperaturen und der zu überwindenden Höhenmeter erwarten, dass uns am nächsten Tag wohl eine gewisse Anstrengung bevorstand. Doch erstmal galt es auszuruhen von dem langen Fahrtag, den hungrigen Magen zu stillen und in froher Erwartung und frisch erholt den Erlebnissen des nächsten Tages entgegenzublicken.
Am nächsten Morgen waren wir früh auf den Beinen und stürzten uns nach dem Frühstück bei noch einigermaßen passablen Temperaturen in unseren ersten Besichtigungstag. Die historische Altstadt wartete darauf von uns erobert zu werden und Schritt für Schritt führten uns unzählige Treppen und steilere Anhöhen hinauf in das Herz von Cuenca. Der Aufstieg war zwar anstrengend und kostete einige Schweißperlen, doch immer wieder eröffneten sich uns wunderschöne Ausblicke hinunter auf die Stadt sowie auf die "hängenden Häuser" - las Casas colgadas - , die zu den faszinierendsten Sehenswürdigkeiten dieser Stadt zählen.
Auch wenn viele der Häuser schon recht fragil erschienen, einige waren doch renoviert und wegen ihrer besonderen Bauweise und ihrer außergewöhnlichen Lage als beeindruckender architektonischer Komplex dieser Stadt erhalten worden. Sie prägen das Stadtbild schon aus der Ferne und wir fanden es faszinierend, wie diese Häuser als ikonisches Wahrzeichen von Cuenca über der Schlucht des Flusses Huécar hängen.
Doch die Altstadt hatte noch mehr zu bieten. So zum Beispiel die Kathedrale von Cuenca, die vom 12. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert gebaut wurde und am Rande der Plaza Mayor majestätisch in die Höhe ragte und deren Dominanz nur durch den leider umtriebigen Straßenverkehr gestört wurde.
Und es zog uns weiter durch die Vielzahl der engen Straßen und Gassen, immer wieder an Kirchen und Klostergebäuden vorbei. Wir passierten den Bischofspalast und die Burg, die als Erweiterung einer im 10. Jahrhundert erbauten arabischen Festung entstanden ist.
Und ganz gleich, von wo aus man in die Ferne blickte, die Ausblicke waren phänomenal, einfach ganz wunderbar. Und sie machten Lust auf den nächsten Tag, an dem wir den Schwerpunkt auf das Umland von Cuenca legen wollten. Zwischenzeitlich war es bei 37 Grad im Schatten auch schon wieder mächtig heiß geworden, wir pausierten bei einem Snack auf der Plaza Mayor und bewegten uns wieder so langsam abwärts hinunter in die Altstadt, wo wir durch die Straßen bummelten und nach einer Siesta in unserem Hotel erst zum Abendessen wieder munter wurden und den Abend ausklingen ließen.
Am nächsten Tag waren wir wieder sehr früh auf den Beinen, hatten wir doch zu unserem anstehenden Highlight eine knappe Stunde kurvenreiche Autofahrt zu bewältigen. Die "Ciudad Encantada" - die "Verzauberte Stadt" - war unser Ziel, eine phantastische Karstlandschaft in einem großen Kiefernwald im Hochland, deren imposante Felsformationen und Labyrinthe aus Felsbrücken schon von vielen Fotos her unser Interesse geweckt hatten Es würde wieder ein heißer Tag werden und wir taten gut daran, die Gunst der frühen Stunde zu nutzen.
Gelegen mitten im Herzen des "Parque Natural de la Serranía de Cuenca" gilt die Ciudad Encantada zu den spektakulärsten Landschaften dieser Region, die ihren Ursprung vor 90 Millionen Jahren nahm und im Laufe der Jahre durch Wasser und Wind und andere Wetterphänomene zu einem phantastischen Ort gestaltet wurde. Und an diesem Tag waren wir fast die ersten Besucher auf dem riesigen Parkplatz, die ihren Fuß auf das Gelände setzen konnten.
Und wie waren wir begeistert. Was für ein phantastischer Ort, ideal für Rays Drohne und ideal für die Entdeckung von immer neuer, von der Natur gestalteter Skulpturen. Wir verbrachten fast den ganzen Vormittag hier, konnten nicht genug bekommen, doch die Hitze wurde langsam anstrengend, und so freuten wir uns auf unser klimatisiertes Fahrzeug und fuhren langsam und verzaubert zurück in die Zivilisation....
... ließen es uns aber nicht nehmen, am "Ventano del Diablo" - am Fenster des Teufels halt zu machen. Dieser wunderschöne und imposante Ort, nur wenige Meter von der Straße entfernt, ist ein durch Erosion entstandener Hohlraum, in dem zwei beeindruckende Fenster direkt am Abgrund zu den Schluchten des Flusses Júcar geformt wurden. Der grün-türkisfarbene Fluss tief unten und die ihn umgebende traumhaft schöne Landschaft war nochmal ein absolutes Highlight dieses ohnehin schon fast nicht mehr zu überbietenden Tages.
Doch unsere Erkundungslust war noch nicht erloschen. Wir hatten noch einen kleinen Hike geplant, der uns in die Lage versetzen sollte, Cuenca in seiner ganzen Schönheit aus der gegenüberliegenden Perspektive zu betrachten. Der Haken war nur, dass der Weg hierzu unten vom Fluss direkt steil in die Höhe führte, was sich nach einer halben Stunde Aufstieg doch als sehr anstrengend erwies. Es hatte schon längst wieder 36 Grad im Schatten erreicht, die Hitze setzte uns zu, und so ließen wir die Vernunft siegen und begnügten uns mit dem ersten Aussichtspunkt, von dem aus die Drohne frei fliegen und - wie im Filmchen ersichtlich - wunderbare Aufnahmen von diesem schönen Ort liefern konnte.
Nach all diesen wunderschönen Erlebnissen kehrten wir zurück in die Stadt, wo wir uns ein Mittagessen und ein kühles Bierchen gönnten, bevor wir wieder zurück zum Hotel fuhren um uns eine ausgiebige Siesta zu genehmigen und der Nachmittagshitze zu entfliehen. Erst am Abend trauten wir uns wieder nach draußen, genossen den milden Abend und den nun wieder sichtbaren Trubel auf den Straßen in dem Bewusstsein, dass dieser Aufenthalt in Cuenca ein sehr gelungener Auftakt für unseren Roundtrip gewesen ist.
Fortsetzung folgt in Kürze :-))